Das Chi (Qi) – Die belebende Kraft

Das Chi (Qi) – Die belebende Kraft

Eine Kraft, die allem materiellen und auch immateriellen Leben zugrunde liegt

Das Chi (Qi) – Die belebende Kraft

Das Chi (Qi) – Die belebende Kraft

Eine Kraft, die allem materiellen und auch immateriellen Leben zugrunde liegt

Der Begriff Qi, in der deutschen Schreibweise auch Chi genannt, entstammt dem chinesischen Daoismus, der Weisheitslehre des alten China. Andere asiatische Schreibweisen, die alle dasselbe meinen, sind Pinyin, Ch’i, Ki oder Gi. Chi oder Qi bedeutet so viel wie Energie, Äther, Atem, Dampf oder Hauch. In der chinesischen Philosophie ist das Qi die grundlegende Kraft, die allem materiellen und auch immateriellen Leben zugrunde liegt. Es ist die einzig konstante Größe in einer sich ständig verändernden Wirklichkeit. Es ist die Substanz, aus der sowohl das physische Universum als auch das geistige besteht. Es ist die vitale Energie oder Lebenskraft, die Kraft eines alles durchdringenden kosmischen oder göttlichen Geistes.

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Die Bedeutung des Chi

Der Fluss des Chi kann, dieser Lehre entsprechend, mit dem Ein- und Ausatmen des Menschen verglichen werden. Beim Einatmen ist dieser Fluss rein und frisch beim Ausatmen dagegen verbraucht. In Analogie dazu teilt sich auch der Tag in zwei Abschnitte. Zwischen Mitternacht und Mittag ist die Zeit, in der Himmel und Erde einatmen. Nur in diesem Zeitraum wird zur Ausübung von Atemübungen geraten. Nur dann könne positive Energie aufgenommen werden. Dies gelinge wiederum nicht in der Zeit zwischen Mittag und Mitternacht, weil dann Himmel und Erde ausatmeten. Der Einfluss des Qi auf die belebte Welt ist unbegrenzt. Das Chi der Erde trägt beispielsweise das Haus des Menschen, das der Sonne regt die Pflanzen zum Wachstum an.

Das Chi stellt den Übergang von der materiellen in die immaterielle Welt dar, indem es sowohl materielle Form annehmen als auch in die feinstofflichen Bereiche ausströmen kann. Materie existiert in unserer materiellen Welt in unterschiedlichen Verdichtungsgraden. Da gibt es sowohl die dreidimensional verdichteten Elemente, die feste, flüssige oder gasförmige Stoffe ergeben, als auch den Ätherkörper. Dem Äther- oder Vitalkörper, den alle Lebewesen besitzen, entsprechen die sogenannten biophysikalischen Informationsfelder. Dazu gehört das messbare, bioresonante Energiefeld und auch das, was in der fortschrittlichen Biologie als morphogenetische Felder bezeichnet wird.

Die gröberen Manifestationen von Chi werden von den chinesischen Philosophen häufig der Erde zugerechnet. Dahingegen werden die leichten, immateriellen Formen zum Himmel gezählt. Zur Verdeutlichung dieser Zusammenhänge ist es sinnvoll, auch das Wesen unseres feinstofflichen Körpers zu betrachten.

„Der Kosmos ist überwiegend leer, aber diese Leere ist eine «lebende Leere», die im endlosen Rhythmus von Erzeugung und Vernichtung pulsiert. Diese Leere ist voll von Ch’i, wie die Chinesen die geheimnisvolle Lebenskraft nennen, weshalb es so etwas wie «Nichts» nicht gibt.“
Christa Zettel, Das Geheimnis der Zahl

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Der feinstoffliche Körper des Menschen

Der feinstoffliche menschliche Körper kann in drei verschiedenen Ebenen existieren. Diese sind die Ebene des Mentalen, des Rationalen und des Kausalen. Zur mentalen Ebene gehören Gedanken, Gefühle und Emotionen. Auf der Ebene des Rationalen ist unsere Intelligenz, also die Entscheidungs- und Unterscheidungskraft angesiedelt. Die kausale Ebene entspricht schließlich dem in die Materie projizierten Bewusstsein und somit unserer Identifikation mit der eigenen Persönlichkeit. Unsere unsterbliche Seele ist auch Trägerin unseres Bewusstseins. Sie durchdringt und beseelt alle grob- und feinstofflichen Ebenen unseres Körpers.

Das Qi in verschiedenen Lehren und Traditionen

Es gibt verschiedene Lehren und Techniken, in denen mit den Qi-Flüssen gearbeitet wird. Dazu gehören der Neokonfuzianismus, das Feng Shui, Qigong, verschiedene fernöstliche Kampfkünste, wie beispielsweise das Taijiquan, das Aikido oder die Shaolin-Kampfkünste und allen voran die traditionelle chinesische Medizin. Im Folgenden soll lediglich auf das Wesen der traditionellen chinesischen Medizin eingegangen werden.

Das Chi in der traditionellen chinesischen Medizin

Qi oder Chi ist einer der Grundpfeiler der traditionellen chinesischen Medizin, abgekürzt TCM. Das Chi des Menschen resultiert der TCM gemäß aus der Interaktion zwischen Himmel und Erde. Das Ziel jeder traditionellen chinesischen Therapieform ist es, das Qi im menschlichen Körper wieder in einen ausgeglichenen Zustand zu bringen. Es gibt dem Körper die für seine vielfältigen Funktionen benötigte Wärme. Es hat Einfluss auf die Körperfunktionen und verteilt auch das Blut im Körper. Es hilft bei der Transformation der Nahrung und ist für die Transportvorgänge im Körper unerlässlich.

Sämtliche körperlichen Aktivitäten, wie die Bewegung der Muskeln aber auch die Hormonproduktion werden durch das Chi gesteuert. Sein harmonischer Fluss ist für unsere Gesundheit von essenzieller Bedeutung. Große Bedeutung hat es in der TCM auch für die Krankheitsprophylaxe. Erkrankungen, die auf der Qi-Ebene ein Ungleichgewicht vorweisen, können dann oft schon behandelt werden, bevor sie sich auf der stofflichen Ebenen manifestieren.

Im menschlichen Körper gibt es sogenannte Leitbahnen oder Kanäle, in denen die Lebensenergie des Chi fließen kann. Diese werden Meridiane genannt. Nach den Erkenntnissen der TCM gibt es zwölf Hauptleitbahnen. Dabei ist jedem dieser Hauptleitbahnen ein Organsystem des Körpers zugeordnet. Der TCM-Lehre entsprechend, resultieren unsere Krankheiten aus einer Unterbrechung oder Stockung des harmonischen Energieflusses durch die Meridiane. Krankheiten entstehen auch durch einen Mangel an Qi selbst oder dadurch, dass verbrauchtes Chi nicht mehr abgeleitet werden kann. Diese Therapieform hat daher zum Ziel, den Fluss des Chi im Körper wieder auszugleichen.

Dies versucht sie mit Diäten aufgrund von speziellen Ernährungslehren, Kräuterheilmitteln, sowie vor allem durch die Anwendung der Akupunktur zu erreichen. Die sogenannten Akupunkturpunkte, die auf den Meridianen liegen, werden dabei mit speziellen Nadeln behandelt.

Der Zusammenhang des Meridiansystems mit der indischen Chakrenlehre

Auch in der Chakrenlehre des tantrischen Hinduismus ist die Rede von Energiezentren im Körper. Durch feinstoffliche Leitbahnen, den sogenannten Nadis, seien diese miteinander verbunden. Mittels der Energieleitbahnen wird die Lebensenergie beziehungsweise Lebenskraft, das Prana oder die Kundalini-Energie im ganzen Körper verteilt. Letztere sei die in jedem Menschen anwesende göttliche Kraft. Und auch den Chakren lassen sich verschiedene Körperorgane und Drüsen, mit denen sie in Verbindung stehen, zuordnen. Somit liegt die Vermutung nahe, dass zwischen dem chinesischen Meridiansystem und dem indischen Chakrensystem durchaus ein Zusammenhang besteht.

Auch die indische Gesundheitslehre, das Ayurveda hat dieselbe Zielrichtung. Obwohl sie aus verschiedenen Kulturkreisen stammen, sind beide Lehren in ihrem Wesenskern beinahe identisch. Zudem dienen sowohl Techniken wie das chinesische Tai-Chi oder das indische Yoga zur Anregung eben dieses Energie- oder Chi-Flusses im Körper.

Vereinigung der verschiedenen Methoden zur Anregung der Lebensenergie

Solche Analogien erhärten im Grunde den tiefen Wahrheitsgehalt dieser Lehren. Bekannt ist, dass die rein materialistisch ausgerichtete Wissenschaft alles, was nicht von grobstofflicher Natur ist, strikt ablehnt und sogar verteufelt. Für uns spirituelle Menschen, die wir uns den tieferen Seinsbereichen gegenüber öffnen, lassen sich diese Wahrheiten jedoch durchaus erkennen. Auch andere Therapieformen arbeiten mit dieser Lebensenergie oder -kraft. Dazu gehört die Technik des geistigen Heilens und nicht zuletzt auch die Homöopathie. Im §9 seines Werkes, „Organon der Heilkunst“ schreibt Hahnemann, der Begründer der Homöopathie:

„Im gesunden Zustandes des Menschen waltet die geistartige, als Dynamis den materiellen Körper belebende Lebenskraft unumschränkt und hält alle seine Theile in bewundernswürdig harmonischem Lebensgange, in Gefühlen und Thätigkeiten, so daß unser inwohnende vernünftige Geist sich dieses lebendigen, gesunden Werkzeugs frei zu dem höhern Zwecke unsers Daseins bedienen kann.“

Cristian Friedrich Samuel Hahnemann (1755-1843), Arzt und Begründer der Homöopathie, aus seinem Buch: Organon der Heilkunst

Die vielfältigen Zusammenhänge zwischen Qi, Chakren, Prana, Lebensenergie oder Lebenskraft zeigen, dass wir in allen alten, überlieferten und über Jahrtausende bewährten Lebensphilosophien und auch Religionen einen gemeinsamen spirituellen Kern haben. Sich dieser Fakten bewusst zu werden, ist schon ein erster Schritt. Eine schöne Zukunftsvision wäre die Vereinigung dieser verschiedenen Richtungen mit gegenseitiger Bereicherung und regem Erfahrungsaustausch. Dadurch könnte eine gemeinsame Besinnung auf die wesentlichen, geistigen Inhalte stattfinden. Das würde viele ideologische und religiöse Auseinandersetzungen, Streitigkeiten und Anfeindungen mit einem Mal überflüssig machen. Und somit könnte dadurch auch ein wesentlicher Beitrag zu unserem Weltfrieden geleistet werden.

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Die Autorin

Dr. Susanne Braun

Dr. Susanne Braun

Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt. 

Das Buch von Dr. Susanne Braun

Der spirituelle Weg zur Liebe

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