Das Halschakra, auch Vishuddha genannt, ist das fünfte Chakra im Chakrensystem des tantrischen Hinduismus. Dieses Energiezentrum liegt in der Mitte der Halswirbelsäule, unterhalb unseres Kehlkopfes im Bereich der Schilddrüse. Mit diesem Chakra steht die Farbe hellblau in Resonanz. Nach der Fünf- Elemente- Lehre wird dem Halschakra das Element Äther zugeordnet. Äther, Raum oder Akasha steht auch für das fünfte Element in der hinduistischen Philosophie. Ferner wird dieses Chakra mit dem Hörsinn in Verbindung gebracht.
Das Sanskritwort, Vishuddha, bedeutet so viel wie Reinheit oder reinigen. Es geht hier um die reine, klare Sprache und Ausdrucksweise. Das Halschakra beeinflusst einerseits alle körperlichen Bereiche, die mit dem stimmlichen Ausdruck zusammenhängen. Das sind der Kehlkopf, die Luftröhre, die Ohren, Nase, Mund und Zunge.
Auf der psychologischen Ebene geht es andererseits darum, seinen Gedanken und seiner eigenen inneren Wahrheit Ausdruck verleihen zu können. Gelingt dies, so kann man offen kommunizieren und sich mit anderen Mensch auf der Ebene der inneren Wahrheit verständigen. Man ist ein guter Zuhörer, lässt sich von anderen inspirieren und kann auch das Wahre hinter dem vordergründig Gesagten erkennen. Solche Menschen besitzen ein offenes Ohr für die Vorstellungen anderer Menschen, ohne diese jedoch für sich selbst annehmen zu müssen. Damit geht es hier auch um die Selbstbestimmung und die eigene Unabhängigkeit.
Das Halschakra unterstützt uns auch darin, unsere eigene Kreativität auszudrücken. Dazu gehören hier vorrangig Bereiche wie der Gesang, die Literatur, Schauspielerei oder der Ausdruck über die Musik.
„Wer gegen sich selbst und andere wahr ist und bleibt, besitzt die schönste Eigenschaft der größten Talente.“
Johann Wolfgang von Goethe (1749 – 1832)
Über die Öffnung des Halschakras kann es uns gelingen, unser wahres Selbst, frei, offen und klar auszudrücken. Es öffnet uns auch den Blick für die größeren Zusammenhänge des Lebens. Wir schauen hinter die Kulissen unserer Realität, wie sie sich vordergründig zeigt. Durch die Öffnung dieses Chakras können wir unser Ego als das über Formen konditionierte Selbst erkennen. So wird es möglich, uns für unser wahres, höheres Selbst, das eigene innere Sein, zu öffnen. Menschen mit einem weit geöffneten Halschakra sind oft sehr gute, klar fokussierte Redner. Es gelingt ihnen auch, im Vertrauen auf ihre Intuition, in einer gegebenen Situation zu improvisieren.
Sie sind sich über ihre eigenen Bedürfnisse im Klaren. Darüber hinaus besitzen sie auch die Fähigkeit, ihre Wünsche zu manifestieren und in ihre eigene Realität zu bringen. Auch über ihre Schwächen sind sie sich bewusst. Diese können sie jedoch annehmen und integrieren.
Blockierte Lebensenergie
„Die Blattlaus vernichtet die Pflanzen, der Rost Metall und die Lüge die Seele.“
Anton Pawlowitsch Tschechow (1860 – 1904)
Ein blockiertes Vishuddha- Chakra zeigt sich dem Gesagten nach in einer Störung der Kommunikationsfähigkeit und des Selbstausdruckes. Diese Menschen haben Probleme, mit ihrer Umwelt zu kommunizieren. Sie haben Probleme damit, ihre Gedanken und Empfindungen zum Ausdruck zu bringen. Auch können sie sich im Außen nicht so zeigen, wie sie sind, da sie sich vor Ablehnung und Kritik fürchten. Oft vermitteln sie daher in der Folge ein falsches Bild von sich selbst. Auch über ihre Ideen, Meinungen und Vorstellungen können sie sich mit anderen nur schlecht austauschen. Ebenso fällt es ihnen schwer, sich gedanklich auf die Bedürfnisse der Anderen einzustimmen.
Sie vertrauen ihren eigenen Vorstellungen, ihrem eigenen Selbst und ihrer eigenen inneren Weisheit nur sehr wenig. Sie sind mit sich allzu kritisch und neigen zur Selbstverurteilung. Daher begeben sie sich auch oft in die Abhängigkeit von anderen Menschen und lassen sich dadurch fremd-bestimmen. Ihr gestörter Selbstausdruck zeigt sich manches Mal in Sprachstörungen, wie zum Beispiel dem Stottern oder Nuscheln. Eine wenig reflektierte Geschwätzigkeit gehört andererseits auch mit ins Beschwerdebild. Solche Menschen sind oft sehr nervös und zappelig. Durch den fehlenden Zugang zu ihrer eigenen Intuition können sie jedoch auch träge, Ideen-los oder gar apathisch werden.
Gibt es eine Störung in diesem Chakra, so kann es zu Beschwerden der Schilddrüse und der Nebenschilddrüsen kommen. Über die Schilddrüse, ihre Bedeutung und Krankheiten dieses Organs wird unten noch ausführlicher berichtet. Ferner gibt es Krankheiten des Kehlkopfes, der Kieferhöhlen, der Nasennebenhöhlen, des Rachens und des Mundraumes einschließlich der Zähne. Es gibt auch Beschwerden der Ohren, wie deren Entzündungen, Hörstörungen oder Tinnitus. Auch Störungen von Nacken, Schultern und der Rückseiten von Armen und Händen gehören zum Krankheitsbild eines blockierten Halschakras.
Eine Stärkung oder Aktivierung dieses Chakras erfolgt durch die tiefe Erkenntnis und Annahme der eigenen inneren Wahrheit. Durch psychotherapeutische Unterstützung kann der betroffene Mensch lernen, zu seiner eigenen Integrität zu gelangen. Dadurch kann er sich seiner, meist unbewussten Unaufrichtigkeiten sich selbst und anderen gegenüber und seiner unangemessenen Verhaltensmuster bewusst werden. Diese Bewusstwerdung kann ihn wiederum von seinen Ängsten befreien und dadurch zu einer Öffnung des Halschakras führen.
Heilsam für dieses Chakra sind alle Methoden, die den Ausdruck der inneren Empfindungen fördern. Dazu gehören Stimm- und Sprachtraining, Rhetorikkurse, Gesang und das Ausüben von Musik.
Auch hier können speziell auf dieses Chakra abgestimmte Yogaübungen, Energiearbeit und Chakra-Meditationen stärken und zur Auflösung von Blockaden führen. Eine gezielte homöopathische Behandlung durch einen erfahrenen Therapeuten kann bei der Blockade dieses Chakras auch äußerst heilsam sein. Dadurch können auch körperliche Beschwerden geheilt werden. Zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion kann außerdem die ayurvedische Heilpflanze Ashwagandha verzehrt werden.
Steine, Aromen und Ernährung zur Stärkung des Halschakras
Bei den Steinen zeigen Opal, Türkis, Aquamarin, Chrysokoll, Coelestin, Chalzedon und der blaue Topas eine unterstützende Wirkung auf dieses Chakra.
Zu den unterstützenden Aromen oder Räucherstoffen gehören unter anderen Pfefferminze, Kamille, Kampfer, Eukalyptus, Sandelholz, Weihrauch, Lorbeer, Salbei und Lavendel.
Eine Stärkung des Halschakras kann auch durch eine Ernährung mit reichlich frischem Obst erfolgen. Ebenso wirken viele Samen, wie beispielsweise Leinsamen, Flohsamen, Chiasamen, Brennesselsamen und Hagebutten sehr positiv auf dieses Chakra.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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