Die Schilddrüse ist von großer Bedeutung für unseren Energiestoffwechsel. Häufige Erkrankungen der Schilddrüse sind sowohl die Überfunktion als auch die Unterfunktion. Unterschiedliche Symptome weisen auf eine Erkrankung der Glandula thyroidea hin.
Wo liegt die Schilddrüse?
Die Schilddrüse des Menschen, lateinisch Glandula thyroidea genannt, ist von schmetterlingsförmiger Gestalt und befindet sich am Hals vor der Luftröhre und unterhalb des Kehlkopfes. Auf der Rückseite dieses Organs liegen vier Epithelkörperchen, die auch Nebenschilddrüse genannt werden. Bei der Schilddrüse handelt es sich um eine Drüse, in welcher Jod gespeichert wird. Dieses Jod muss der Mensch über seine Nahrung und das Wasser aufnehmen.
Von ihr werden die Jod-haltigen Hormone, Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) ins Blut abgegeben. Diese Hormone sind von großer Bedeutung für unseren Energiestoffwechsel. Ein weiteres Hormon der Drüse ist das Calcitonin. Dieses Hormon fördert den Einbau von Calcium und Phosphat in die Knochen.
Der Regelkreis der Schilddrüsenhormone
Die Regulation der Freisetzung der jodhaltigen Hormone, T3 und T4, erfolgt über einen sogenannten Regelkreis. Dieser Regelkreis erfolgt zum einen über die Freisetzung des im Hypothalamus produzierten Hormones, TRH (thyroidea releasing hormone). Dieses regt die Ausschüttung von TSH (threa stimulating hormone) im Hypophysenvorderlappen an. Das TSH wiederum stimuliert die Schilddrüse zur Ausschüttung der Hormone, T3 und T4. Letztere gelangen dann über den Blutweg zu ihren Zielzellen. Zum anderen wird über spezifische Rezeptoren der Wert dieser Hormone registriert und wiederum an Hypophyse und Hypothalamus übermittelt. Daraufhin kann die Höhe der Ausschüttung ihrer Hormone abgestimmt werden.
Die Wirkung von T3 und T4
Die Hormone T3 und T4 steigern den Grundumsatz des Körpers. Das bedeutet, dass Kohlenhydrate, Fette und Eiweiße vermehrt verbrannt werden. Das führt wiederum zu einer erhöhten Fettverbrennung, was eine Gewichtsabnahme zur Folge hat. Weiterhin fördern diese Hormone das Wachstum, die Skelett- und die Gehirnreifung. Sie beschleunigen die Herztätigkeit und erhöhen die Reaktionsfähigkeit der Nerven und des Muskelgewebes.
Häufige Erkrankungen der Drüse sind sowohl die Unter- als auch die Überfunktion. Daneben gibt es akute und chronische Entzündungen der Schilddrüse. Zu letzteren gehört die sogenannte Hashimoto-Thyreoiditis. Letztlich kann es auch zu cancerösen, also krebsartigen Entartungen des Schilddrüsengewebes kommen. Im Folgenden sollen die Überfunktion und die Unterfunktion der Glandula thyroidea besprochen werden.
Bei der Hyperthyreose, der Überfunktion der Drüse, zirkulieren vermehrt T3 und T4 im Blut. Als häufigste Ursachen dieser Erkrankung gelten autonome Adenome und der Morbus Basedow. Auch durch eine vermehrte Einnahme von Schilddrüsenhormonen kann eine Hyperthyreose ausgelöst werden. Die Symptome dieser Erkrankung sind Herzrasen, Extrasystolen, ein Blutdruckanstieg, gesteigerte nervöse Erregbarkeit und ein Zittern der Finger. Diese Patienten schwitzen vermehrt und vertragen keine äußere Wärme. Sie können unter Schlafstörungen, innerer Unruhe und Hyperaktivität leiden und sind oft sehr gereizt. Auch leiden sie unter Haarausfall und nehmen trotz gesteigerten Appetits an Gewicht ab.
Zunächst ist eine genaue Abklärung der körperlichen und auch der seelischen Ursache für diese Erkrankung notwendig. Schulmedizinisch kommen sogenannte Thyreostatika, das sind Medikamente, die die Schilddrüsenfunktion hemmen, die Radiojodtherapie und Operationen zum Einsatz. All diese sind jedoch keine ursächlichen Behandlungen und oft mit nicht geringen Nebenwirkungen behaftet. Leichtere Formen können oft gut mit naturheilkundlichen Therapien, wie der Akupunktur, der Homöopathie oder auch mit Meditation oder autogenem Training behandelt werden.
Bei der Unterfunktion, der Hypothyreose, ist entweder die Bildung oder die Freisetzung der Schilddrüsenhormone verringert. Diese Krankheit kann sowohl angeboren sein als auch erworben werden.
Die angeborene Hypothyreose, auch Kretinismus genannt, tritt besonders in Gebieten mit Jodmangel auf. Andere Ursachen können eine Jod- Fehlverwertung oder eine unzureichende Anlage der Drüse beim Kind sein. Auch kann die Einnahme von Thyreostatika für diese Erkrankung ursächlich sein. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft solche Medikamente einnimmt, kann das zu einer angeborenen Hypothyreose beim Kind führen. Ein vorgeburtlicher Jodmangel führt beim Kind häufig zu geistiger Behinderung, zu einem Wachstumsrückstand, Innenohrschwerhörigkeit bis hin zur Taubheit. Diese Kinder leiden an einer trockenen Haut, sie haben eine flache Nase und eine dicke Zunge. Die Patienten müssen unbedingt mit regelmäßigen Gaben von Schilddrüsenhormonen behandelt werden, wobei die meisten der genannten Schädigungen oftmals irreversibel sind.
Die erworbene Schilddrüsenunterfunktion kann verschiedene Ursachen haben. Wenn die Drüse zu wenig Hormone produziert, so kann dafür möglicherweise ein anhaltender Jodmangel verantwortlich sein. Eine Unterfunktion kann jedoch auch durch eine Hashimoto-Thyreoiditis, welcher ein Autoimmungeschehen zugrunde liegt, verursacht werden. Daneben können auch andere Schilddrüsenentzündungen, eine Schilddrüsenoperation, die Radiojodtherapie, Schilddrüsenkrebs oder auch die Einnahme von Medikamenten ursächlich sein.
Wie merkt man, dass man Schilddrüsenprobleme hat?
Die erworbene Hypothyreose beginnt meistens schleichend mit einer zunehmenden Herabsetzung des körperlichen und geistigen Leistungsvermögens. Zu diesem Krankheitsbild gehören Apathie, ein insgesamt verlangsamter Stoffwechsel, verlangsamter Herzschlag, eventuell sogar eine Herzinsuffizienz, verlangsamte Reflexe und die Gewichtszunahme. Diese Patienten haben eine trockene, raue und blasse Haut, struppige Haare und eine heisere Stimme. Ihre seitlichen Augenbrauen neigen dazu, auszufallen. Ihre Mimik kann regelrecht erstarren und sie leiden oft unter extremer Stuhlverstopfung. Bei alten Menschen treten bei einer Hypothyreose oft nur sehr wenige Symptome auf. Hier kann sie oft als eine Altersdepression verkannt werden.
Auch kann es bei schweren Verlaufsformen zu einem Myxödem kommen. Durch Einlagerungen kommt es zu einer teigigen Schwellung von Haut, Unterhaut und Muskelgewebe. Die Patienten wirken dann aufgeschwemmt, da vor allem Unterlippe, Unterlider und die Handrücken betroffen sind.
Die Verabreichung von Schilddrüsenhormonen in synthetischer Form, oft lebenslang eingenommen, scheint in den meisten Fällen dieser Erkrankung unerlässlich. Dennoch sollte man bei der erworbenen Form der Schilddrüsenunterfunktion nach den seelischen Ursachen forschen und diese mittels alternativer Behandlungsformen therapieren. Hilfreich kann auch die Einnahme von natürlichen Thyroidea Supplements sein, die die Funktion der Drüse unterstützen.
Die Struma, die im Volksmund auch Kropf genannt wird, bezeichnet eine Vergrößerung der Schilddrüse. Eine Struma kann sowohl mit einer Über- als auch mit einer Unterfunktion der Drüse einhergehen. Auch kann sie bei normaler Stoffwechsellage auftreten und wird dann als euthyreote Struma bezeichnet.
Ursachen für einen Kropf können ein Jodmangel, der Morbus Basedow, eine Schilddrüsenentzündung oder Medikamenteneinnahmen sein. Auch kann eine Struma sowohl gut- als auch bösartig sein. Auch hier muss sich die Therapie nach der zugrunde liegenden Ursache richten.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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