Die Worte Seelenpartner, Zwillingsseele und Dualseele beschreiben im gängigen spirituellen Sprachgebrauch oft genau dasselbe. Insbesondere die beiden Ausdrücke, Dualseele und Zwillingsseele, kann man als Synonyme betrachten. Das bedeutet, dass die Grundidee, seelenverwandt zu sein, dabei sehr ähnlich ist. Mit den unterschiedlichen Begriffen sollen lediglich verschiedene Schattierungen oder Intensitäten der Seelenverwandtschaft angezeigt werden.
Der Mensch repräsentiert immer nur einen Teil, also einen Aspekt seiner Seele, in einem Leben. Man kann das Thema Seelenpartner sehr gut mit einem Bild erklären. Stellen wir uns die Seele zum Beispiel wie ein sehr großes Grundstück vor. So repräsentiert der Mensch in einem Leben vielleicht nur den Kräutergarten des Grundstückes. Und andere Grundstücksteile, sagen wir mal das Kartoffelfeld, die Pferdekoppel oder der Tennisplatz sind gleichzeitig auf der Erde inkarniert. Diese anderen inkarnierten Teile des Grundstückes stellen dann unsere Seelenpartner dar. Folglich stellt ein Seelenpartner, die Dualseele oder die Zwillingsseele einen anderen Aspekt von unserer eigenen Seele dar.
Viele Menschen, die sich verliebt haben, sind der festen Überzeugung, mit ihrem Partner seelenverwandt zu sein. Dies ist eine schwärmerische Vorstellung. Vielleicht sind sie ein paar Monate später schon der Überzeugung, dass er oder sie es wohl doch nicht war.
Zu diesem Thema gibt es eine Fülle von einschlägiger Literatur und zahlreiche Beiträge. Dabei wird vermutet, dass ein Mensch, mit dem man seelenverwandt ist, eine Person sein muss, der man absolutes Vertrauen entgegenbringt. Zwischen Dualseelen bestehe eine extrem starke Anziehungskraft und sie erlebten die intensivsten Gefühle miteinander. Die Liebe zwischen Zwillingsseelen sei bedingungslos, inniger und tiefer als zu jedem anderen Menschen. Mit dem Seelenpartner stehe man in einer Verbindung, die von Glück, Dankbarkeit und Zufriedenheit geprägt sei. Es gäbe auch keinerlei Erwartungen an den Partner. Die Beziehung sei vollkommen frei von sonst so oft üblichen Machtspielen.
Das ist reines Wunschdenken. Gebrochene Herzen und Liebeskummer gibt es auch unter Seelenpartnern.
Der Mensch mit seiner unsterblichen Seele kann in den unterschiedlichen Inkarnationen immer wieder in verschiedenen Erscheinungen auftreten. Der Aspekt der Reinkarnation muss nach diesem Verständnis folglich vorausgesetzt werden. Re bedeutet hier wieder und mit Inkarnation ist die Menschwerdung – im wörtlichen Sinne die Fleischwerdung – gemeint. Es ist also eine erneute Menschwerdung. Zu einer Person mit der man seelenverwandt ist, besitzt man daher immer eine Verbindung, die auf ein bereits zurückliegendes, vergangenes Leben anknüpft. Man kennt sie schon aus einem anderen Leben. Seelenverwandtschaft basiert also auf dem Wiedererkennen zweier Seelen. Bei der Zwillingsseele oder Dualseele handelt es sich möglicherweise um die Seele eines ehemals besonders nahestehenden Menschen, der sich nunmehr als seelenverwandt zu erkennen gibt.
Manche Menschen haben vielleicht bereits bei der ersten Begegnung mit einer Person das starke Gefühl, sie schon lange zu kennen. Erkennt man diese Person in seinem Inneren sofort wieder, dann kann es sich hierbei um die Dualseele oder Zwillingsseele handeln. Diese beiden Menschen sind tief seelenverwandt. Sie fühlen sich vom anderen vielleicht sofort verstanden und empfinden schon gleich eine echte Verbundenheit, als wären sie zu Hause angekommen. Manche haben sogar das Gefühl, die Gedanken des Anderen lesen zu können. Die Dualseelen kennen sich meist schon seit vielen Inkarnationen und sie treffen sich immer wieder. Die Beziehung mit einer Dualseele wird man selbst nach einer möglichen Trennung nie vergessen. Diesen Teil wird man immer in sich tragen.
Der Verstand leugnet diese Gefühle
Oft mag man sich diese Gefühle auf der Verstandesebene gar nicht eingestehen. Wenn man sich dann jedoch nach innen wendet, in den Bereich seines Herzens, werden diese Empfindungen ganz deutlich. Eine sogenannte Rückführung, unter der Anleitung eines seriösen und erfahrenen Beraters, kann hier angeraten sein. Dann wird es für den betroffenen Menschen vielleicht zur eigenen Gewissheit, seine Zwillingsseele gefunden zu haben.
Wie oben bereits gezeigt, leben viele Menschen eine romantische Vorstellung vom Zusammentreffen zweier Menschen, meist Mann und Frau. Diese verlieben sich dann sofort ineinander und gehen fortan in großem Glück gemeinsam durchs Leben. Diese Betrachtungsweise wird dem spirituellen Thema der Seelenpartnerschaft nur sehr wenig gerecht.
Wann begegnen sich Seelenpartner?
Oft findet man den Seelen Partner gerade dann, wenn man ihn nicht sucht. In der Regel ziehen wir jedoch automatisch immer eine Zwillingsseele an. Der Grund dafür ist, dass wir mit unserem Resonanzfeld eben nur das in unser Leben ziehen können, was in uns ist.
Warum möchte man einen Seelenpartner?
Das Bedürfnis nach dem Seelen Partner entstammt dem inneren Gefühl, nicht ganz, nicht vollkommen zu sein. Wir suchen immer ein Gegenstück zu uns selbst. Weil wir uns nur halb fühlen, sind wir immer auf der Suche nach dem perfekten Partner. Mit ihm erst glauben wir, vollständig werden zu können.
Diese Thematik kann man in Platons Gleichnis vom Kugelmenschen wiederfinden. Diesem Mythos zufolge waren die Menschen früher ganz anders gestaltet. Sie hatten kugelförmige Rümpfe und ihre Gesichter blickten dabei in entgegengesetzte Richtungen. Auch besaßen sie jeweils acht Gliedmaßen, mit denen sie sich sehr schnell fortbewegen konnten. Manche Kugelmenschen waren männlich, andere weiblich und dann gab es noch solche, die beide Geschlechtsmerkmale trugen, also sowohl männlich als auch weiblich waren. Weil die starken und übermütigen Kugelmenschen die Götter herausforderten, entschieden letztere, das Menschengeschlecht zu schwächen. Daher zerschnitten sie jeden von ihnen in zwei Hälften.
Und diese Hälften repräsentierten dem Mythos zufolge die heutigen, zweibeinigen Menschen. Nur durch den sexuellen Geschlechtsakt könnten die Menschen fortan ihre Sehnsucht nach ihrer eigenen anderen Hälfte vorübergehend stillen. Sie würden seither fürchterlich unter ihrer Unvollständigkeit leiden und seien immer auf der Suche nach ihrer verlorenen Hälfte.
In Platon`s Gleichnis vom Kugelmenschen werden die weit verbreiteten menschlichen Gefühle von Halbheit, Mangel, Fehlerhaftigkeit oder Minderwertigkeit aufgezeigt.
Im spirituellen Verständnis liegt die Ursache dafür in der verlorenen Verbindung zu unserer Seele. In unserem Erdenleben erkennen wir nicht mehr, wer wir in Wahrheit sind, nämlich vollkommene, göttliche, Schöpfungs- begabte Wesen.
Unser eigenes Gefühl der mangelnden Ganzheit durch einen Partner auszugleichen, gelingt uns in Beziehungen meist nicht auf Dauer. Und das selbst dann nicht, wenn er mit uns seelenverwandt ist oder gar eine unserer Zwillingsseelen repräsentiert.
Erkennen, wer wir in Wahrheit sind
Der einzige Ausweg aus diesem Dilemma ist die Suche nach unserer Vollkommenheit in uns selbst. Nur dort werden wir sie finden, weil wir in Wahrheit ja schon immer ganz und vollständig sind. Das haben wir nur vergessen. Wir sind auf der Suche nach etwas, das wir bereits sind. Die Aufgabe liegt also darin, sich unserer eigenen Ganzheit und Vollkommenheit bewusst zu werden.
Die Menschen, mit denen wir seelenverwandt sind, zeigen sich uns nicht allein in Form von Beziehungs- bzw. Liebespartnern. Oft können es auch Vater, Mutter, Sohn, Tochter oder beste Freunde sein, um nur einige davon zu nennen. Im Grunde kann jeder ein Seelenpartner sein.
Wozu gehen zwei Seelenaspekte eine Partnerschaft ein?
Warum treffen wir in unserem Leben auf Aspekte unserer eigene Seele?
Diese Aspekte kommen in den meisten Fällen allein mit der Absicht zusammen, dadurch einen inneren Lern- bzw. Wachstumsprozess in Gang zu setzen. Daher ist es sehr oft so, dass man mit den Menschen, die seelenverwandt sind, keine ruhigen und harmonischen Beziehungen führt. Da kann es viel Streit und schmerzhafte Auseinandersetzungen geben. Dies liegt daran, dass wir durch den Seelenpartner ja permanent mit unseren eigenen Mustern und Blockaden konfrontiert werden. Wichtig ist es, in solch einer Beziehung offen zu bleiben. Dann bemerken wir, dass der Andere uns nur einen Spiegel vorhält und uns damit den Mangel in uns selbst bewusst macht.
Muster und Blockaden auflösen
Wenn es beiden Partnern gelingt, diese Muster und Blockaden aufzulösen, dann kann daraus eine friedliche und harmonische Partnerschaft entstehen. Dann kommt genau das in unser Leben, was wir uns eigentlich von Herzen wünschen.
Wenn unsere Beziehungen gut oder schlecht funktionieren, dann hat das nichts damit zu tun, ob man seinen Seelenpartner gefunden hat oder nicht. Es hat allein damit zu tun, womit wir in Resonanz stehen.
Es muss nicht für immer und ewig sein
Wenn man mit einem Seelen Partner unzufrieden oder tiefst unglücklich ist, heißt das nicht, dass man das aushalten muss. Dann sollte ich aus Liebe und Anerkennung zu mir selbst aus dieser Beziehung wieder herausgehen. Die Beziehung mit einer Zwillingsseele muss nicht für immer und ewig sein. Es kann dabei auch nur sehr kurzzeitige Begegnungen geben.
Das wichtigste im Leben ist, dass wir wieder zur Freude gelangen und damit auch unsere Resonanz verändern. Erst dann gelingt es uns, das Leben vollständig und erfüllt zu leben.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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