Das Wort Chakra entstammt dem altindischen Sanskrit und bedeutet so viel wie Rad oder Kreis. Erwähnung finden die Chakren dort in den Schriften der Veden, einer mindestens 3000 Jahre alten hinduistischen Sammlung religiöser Texte. Auch in den Upanishaden, einer Sammlung philosophischer Schriften, die auch den Veden zugeordnet werden, gibt es Hinweise auf das Chakrasystem.
In anderen spirituellen Lehren und alten Kulturen, beispielsweise den Inka, den Hopi und den Maya finden sich ebenfalls Chakrasysteme. Diese weichen von der hinduistischen Lehre teilweise ein wenig ab, wobei sie in ihrem Wesenskern, in ihrer Bedeutung, jedoch gleich sind.
Im Folgenden wird auf das aus dem tantrischen Hinduismus stammende Chakra System Bezug genommen. Viele asiatische Religionen, auch der Buddhismus und der Hinduismus, gründen sich auf der indischen Chakren Lehre. Auch zahlreiche, in der heutigen Zeit angewendete Techniken der Energie- und Körperarbeit, wie Yoga, Ayurveda, Tai Chi, TCM oder das geistige Heilen, haben das indische Chakra System zur Grundlage.
Die Chakren, auch Chakras genannt, werden als runde, sich drehende Energiewirbel oder Energiezentren angesehen. Diese Energiewirbel durchdringen den physischen Körper und verbinden ihn mit dem feinstofflichen Körper des Menschen, dem Astralleib. Sie sind untereinander durch feinstoffliche Energieleitbahnen, die sogenannten Nadis, verbunden. Über diese Energiekanäle kann die sogenannte Kundalini-Kraft, die Urkraft des Menschen, im Körper aufsteigen. Diese ist der tantrischen Lehre entsprechend ein Teil der göttlichen Macht, an welcher jeder inkarnierte Mensch einen Anteil hat. Sie wird auch Lebenskraft oder Prana genannt. Es ist die göttliche Kraft, dessen Potential wir Menschen alle in uns beherbergen. Sie wird auch Schlangenkraft genannt, weil sie in ihrer passiven Form durch eine im untersten Chakra ruhende, zusammengerollte Schlange symbolisiert wird.
Insgesamt sind sieben Hauptchakren oder -chakras bekannt, die in der Mitte des Körpers in einer senkrechten Achse angeordnet sind. Wie eine Perlenschnur liegen die Hauptchakren im Bereich der Wirbelsäule und des Kopfes. Der Energieaustausch erfolgt in alle Richtungen. Dabei ist das erste Chakra am unteren Ende der Wirbelsäule und das siebte am Scheitel des Kopfes lokalisiert. Dazu gibt es eine Vielzahl kleinerer Nebenchakren, die sich an unterschiedlichen Stellen des Körpers und sogar in unserer Aura befinden.
Die Darstellung der sieben Hauptchakren als Blütenkelche
In der Chakrenlehre des tantrischen Hinduismus werden die Hauptchakren als Blütenkelche der Lotosblume dargestellt. Die Anzahl der Blütenblätter variiert bei den verschiedenen Chakras und soll der Zahl an Energiekanälen entsprechen, die mit dem jeweiligen Chakra in Verbindung stehen.
So werden dem Muladhara oder Wurzelchakra vier, dem Sakral- oder Sexualchakra sechs, dem Nabel- oder Solarplexuschakra zehn, dem Herzchakra zwölf, dem Hals- oder Kehlkopfchakra sechzehn und dem Stirnchakra zwei Blätter zugeordnet.
Das Scheitel- oder Kronenchakra wird dabei mit dem tausend blättrigen Lotos versinnbildlicht.
Die 7 Chakren werden mit verschiedenen Farben in Verbindung gebracht. So entspricht das erste, das Wurzelchakra oder Muladhara, der Farbe Rot. Die in der aufsteigenden Reihe nachfolgenden Chakras Farben sind Orange, Gelb, Grün, Blau, Indigo und Violett. Die unteren entsprechen also den Farben Rot, Orange und Gelb, gelangt man weiter in die Höhe, so erscheinen sie Grün bis Violett. Insgesamt beinhalten die Farben alle Töne des Regenbogens. Einige hellsichtige Menschen sind sogar in der Lage, die Chakra Farben beim Menschen zu sehen.
Die Farben der 7 Chakren werden zum Aktivieren und zur Harmonisierung des jeweiligen Chakras auch als therapeutische Hilfsmittel eingesetzt. Möchte ich den Einfluss eines der 7 verstärken, so kann ich mich bewusst mit der zugehörigen Farbe umgeben. Zu diesem Zweck können auch verschiedene Edelsteine mit den entsprechenden Farben zur Anwendung kommen.
Beispielsweise steht die Farbe Rot für Vitalität, Energie und Tatendrang. Edelsteine dieser Farbe sind Achat, Granat, Rubin oder der Rote Jaspis. Die orange Farbe des Sakralchakras steht für Energie, Freude, Hoffnung und Aktivität. Orange Edelsteine können dieses Chakra öffnen. Das sind beispielsweise Karneol, Citrin, Beryll, Jaspis oder der orangenfarbene Mondstein. Gelb ist die Farbe des Manipura- oder Solarplexus- Chakra. Die gelbe Farbe vermittelt Freude, Lebendigkeit und Frohsinn. Edelsteine, die dieses Chakra aktivieren, sind beispielsweise Bernstein, Topas, Calcit, Tigerauge, gelber Turmalin, sowie Citrin. Die grüne Farbe des Herzchakras steht für Frische, Harmonie, Heilung, Wachstum und Regeneration. Zum Öffnen dieses Chakra oder zur Beseitigung von Störungen eignen sich die Edelsteine Saphir, Smaragd, Aventurin, Jade, Olivin oder Türkis.
Die hellblaue Farbe des Halschakras steht für Anmut, Glückseligkeit und Leichtigkeit. Mit Hilfe der Edelsteine Achat, Apatit, Aquamarin, Chrysokoll, Chalzedon, Türkis, Apatit oder Larimar kann man es öffnen oder reinigen. Die Farbe Indigo oder dunkles Violett kann das Öffnen des Stirnchakra oder des Drittes Auge unterstützen. Dabei können Edelsteine wie Fluorit, Lapislazuli, Sodalith, Amethyst oder Saphir zum Einsatz kommen. Das Kronenchakra schließlich lässt sich mit den Farben Violett und Weiß in Verbindung bringen. Edelsteine wie Diamant, Bergkristall, oder Phenakit aktivieren es.
Das achte Chakra
In manchen Lehren wird die Aura, das elektromagnetische Energiefeld, welches den Menschen umhüllt, als achtes Chakra bezeichnet. Diesen Lehren zufolge sorgt die Aura für die Ausstrahlung eines Menschen und spiegelt auch dessen allgemeinen körperlichen und geistigen Gesundheitszustand wider. Sie wird auch als das Bewusstseinszentrum angesehen, welches im aktivierten Zustand den Zugang zu Bereichen außerhalb des physischen Körpers ermöglicht. Die Aura repräsentiert eine Art von Zusammenschau der Gesamtheit unseres Wesens.
Die Chakren stehen mit verschiedenen Schichten der Aura in Verbindung. Und es erfolgt auch eine Kommunikation mit den sogenannten Meridianen der traditionellen chinesischen Medizin, welche die Kanäle darstellen, in denen die Lebensenergie Qi fließt. In manchen Schriften werden die oben genannten Nadis mit den Meridianen gleichgestellt.
Auch lassen sie sich den verschiedene Organe und Drüsen des Körpers zuordnen, mit denen sie möglicherweise in Verbindung stehen.
Jedes Chakra repräsentiert zudem ein bestimmtes Bewusstseinsstadium des Menschen und jedem der sieben Hauptchakren werden bestimmte Qualitäten und Funktionen zugesprochen. Über letzteres und die jeweiligen Organzuordnungen kann bei der Besprechung der einzelnen Chakras im Detail nachgelesen werden.
Harmonisierung durch Yogatechniken
„Wer Yoga übt, entfernt das Unkraut aus dem Körper, so dass der Garten wachsen kann.“
Bellur Krishnamachar Sundararaja, Yogameister(1918 – 2014)
Das Praktizieren verschiedener Yogatechniken dient der Öffnung und Harmonisierung der Chakren und dem Auflösen von Blockaden. Ist der Energiefluss in ihnen gestört, so kann das körperliche und seelische Krankheiten zur Folge haben. Durch die vollständige Öffnung der sieben Haupt-Chakras kann die Lebensenergie, das Prana, störungsfrei fließen. So kann der Mensch zu seiner Ganzheit zurückfinden und Körper, Geist und Seele miteinander in Einklang bringen.
Die Übungen beim Yoga bezwecken einen schrittweisen Aufstieg der Kundalini-Kraft von unten nach oben. Wenn die Kundalini-Kraft das Scheitelchakra erreicht, kann sie sich, der Yogalehre entsprechend, mit den kosmisch-spirituellen Kräften vereinigen. Es scheint jedoch äußerst schwierig zu sein, mit der Kundalini- Kraft das Scheitelzentrum zu erreichen. Die unteren drei Chakren entsprechen den Ebenen, auf welchen ein Großteil der Menschen dieser Welt handelt. Daher wird in den meisten Yogaschulen zunächst die Entwicklung des Herzchakras angestrebt.
Auch andere Techniken, wie Tai Chi, Ayurveda, TCM oder das geistige Heilen können der Öffnung und Harmonisierung der Chakren dienen.
Das sogenannte Samsara Chakra ist kein Chakra im Sinne des tantrischen Hinduismus. Samsara heißt im Sanskrit soviel wie wandernd, um das Zentrum herum kreisen. Samsara bezeichnet den Kreislauf des Lebens, den Kreislauf zwischen Geburt, Tod und Wiedergeburt. Das Zentrum ist nach diesem Verständnis das Brahman, das zentrale göttliche Prinzip beziehungsweise das universelle Bewusstsein. Dieser Kreislauf von Geburt und Tod sei manchen Autoren zufolge wohl eher mit einer Spirale zu vergleichen, da der Mensch von Inkarnation zu Inkarnation lernen und wachsen kann. Das Ziel einer spirituellen Praxis ist es, diesem Kreislauf zu entgehen und keine weiteren Inkarnationen mehr durchlaufen zu müssen.
Was ist eine Chakra Meditation?
Mit einer Chakra Meditation können wir unsere 7 Chakren reinigen, Störungen beseitigen und sie weit öffnen. In der Chakra Meditation stellen wir im Inneren eine Verbindung zu unseren Chakras her. Dazu nehmen wir eine bekannte Meditations-Grundhaltung ein und fokussieren diese Verbindung. Im meditativen Zustand können wir allein durch unsere Absicht Licht und Liebe zu demjenigen Chakra senden, welches möglicherweise Störungen aufweist. Auf diese Weise können wir es bereits reinigen und aktivieren. Durch das Reinigen lässt sich das jeweilige Chakra auch von möglichen Fremdenergien oder Anhaftungen reinigen.
Eine andere Form der Chakra Meditation ist es, wenn wir in Gedanken einzelne Chakren in Form einer Acht miteinander verbinden. So kann der Energiefluss wieder ungehindert vonstatten gehen. Diese Energie kann dann auch über unseren Körper hinaus in die Welt wirken. So leisten wir auch einen wichtigen Beitrag zur Heilung unserer Erde.
Mit wissenschaftlichen Methoden lassen sich weder Chakren noch andere Energiekörper nachweisen. Das Materialismus- Paradigma der Naturwissenschaften möchte tunlichst nicht in Frage gestellt werden. Da es sich bei den Chakras um die feinstofflichen Bereiche unseres Körpers handelt, wird die Suche der Wissenschaft nach materiellen Grundlagen für dieses System sicherlich auch erfolglos bleiben. Leider neigen die Kritiker der spirituellen Lehren nur allzu schnell dazu, alles nicht- Stoffliche unter dem Begriff der Esoterik abzuwerten.
Mit diesem Begriff wird heutzutage jegliche freie Diskussion verhindert. Denn wer will als vernunftbegabter Mensch schon in eine Ecke mit diesen scheinbar oberflächlichen Irrationalisten gestellt werden, die womöglich auch noch anfällig für rechtsextremistische Ideologien sind? Auch werden die positiven Resonanzen zahlloser Menschen, die die Praktiken zur Harmonisierung und Öffnung der Chakren erprobt haben, vollkommen ignoriert oder gar ins Lächerliche gezogen.
Kann denn ein Jahrtausende lang überdauertes und über so lange Zeit bewährtes System wie das der Chakren einen totalen Irrtum darstellen?
Die Erkenntnisse der Quantenmediziner
Physiker, welche die Schwingungsmuster im menschlichen Körper untersuchen und auch neue Möglichkeiten zur Heilung aufzeigen, werden Quantenmediziner genannt. Sie haben herausgefunden, dass es bei manchen physiologischen Systemen des Körpers durchaus Entsprechungen zu den Bereichen der Chakren und der Meridianpunkte gibt. Verstärkte Erforschungen dieser Interferenzbereiche innerhalb des elektrophysikalischen Systems des Körpers wären sicherlich lohnenswert und könnten zu tieferen Erkenntnissen über das menschliche Wesen führen.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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