Dieser Artikel widmet sich der Position der Homöopathie in unserer Gesellschaft. Bekanntlich fristet die Homöopathie dort, zusammen mit anderen alternativen Heilmethoden, ein beklagenswertes Außenseiterdasein. Mögliche Gründe hierfür sollen im Folgenden erläutert werden.
„Der Fortgang der wissenschaftlichen Entwicklung ist im Endeffekt eine ständige Flucht vor dem Staunen.“
Albert Einstein (1879-1955)
Bekanntlich kann Homöopathie auch von Personen ohne Medizin- oder sonstigem Hochschul- Studienabschluss ausgeübt werden. Mit einer erfolgreichen Ausbildung zum Heilpraktiker erhält man, mit Einschränkungen, die Erlaubnis zur Ausübung der Heilkunde.
Die Homöopathie kann dennoch, wenn richtig und sorgfältig ausgeübt, die Kriterien einer eigenständigen Wissenschaft erfüllen.
Der Ausdruck Wissenschaft klingt oft fast magisch. Die Erkenntnisse der Wissenschaft gelten als unumstößliche Tatsachen. In unserer Gesellschaft gleicht die Wissenschaft schon beinahe einer Religion. Viele Menschen glauben, von dem, was die Wissenschaftler herausfinden, blindlings überzeugt sein zu können. Umgekehrt ist eine Sache, die nicht oder noch nicht wissenschaftlich erwiesen wurde, äußerst suspekt. Sie bekommt schnell mal den Anstrich der Scharlatanerie.
Was ist Wissenschaft wirklich?
Letztendlich ist Wissenschaft die Suche nach allgemeingültigen, universellen Wahrheiten. Der britische Hochschullehrer für Philosophie, Alan Francis Chalmers (geboren 1939 in Bristol) befasste sich mit den philosophischen Grundlagen der Naturwissenschaften. Er definierte Wissenschaft als eine Theorie, die sich auf Fakten gründet.
Es gibt hier also einmal den Aspekt der Theorie. Das sind Ideen, Hypothesen, Gedanken oder Strukturen. Zum anderen gibt es den Aspekt der Fakten. Dies bedeutet, dass die Ideen wahr sein und einer Realität entsprechen müssen.
Wissenschaft ist also die Suche nach universellen, allgemeingültigen Prinzipien. Ein weiterer Aspekt der Wissenschaft ist die Fähigkeit zur Verallgemeinerung, was schließlich Vorhersagen ermöglicht. Im Grunde ist die Aufgabe der Wissenschaft, nach den Mustern zu suchen, die der Welt zugrunde liegen. Wäre die Welt ohne innere Ordnung, dann wäre es auch nicht möglich, Theorien aufzustellen. Dann gäbe es auch nichts allgemeingültiges.
Wie wissenschaftlich ist die Homöopathie?
Die Homöopathie basiert auf den allgemeinen wissenschaftlichen Paradigmen von Ordnung und Wahrheit.
Die Informationen über die homöopathischen Arzneimittel werden mittels Prüfungen und klinischen Erfahrungen gewonnen. Homöopathie gründet sich also auf Fakten und nicht allein auf Theorie.
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden in der Homöopathie neue, viel systematischere Ansätze zur Klassifizierung der Arzneien entwickelt. Es gibt die Arbeiten nach Naturreichen, Familienthemen, Gruppenanalysen, miasmatische Einteilungen, Pflanzenfamilienthemen oder die Theorie der Elemente des Periodensystems.
Auch die einzelnen Symptome der durch die Prüfungen gewonnenen Arzneimittel stehen heute nicht mehr für sich alleine da. Sie werden in einem Prozess der Abstrahierung zu schlüssigen und aussagekräftigen Arzneibildern zusammengefügt. Aus letzteren lässt sich dann ein zentrales Thema entwickeln, aus welchem sich danach viele Symptome logisch ableiten lassen können. Die homöopathischen Arzneimittel können also gut klassifiziert werden und die Klassifizierung erlaubt die Vorhersage von Arzneimittelbildern.
Die Homöopathie ist also durchaus eine wissenschaftliche Heilmethode. Nicht vereinbar ist sie allerdings mit dem Paradigma des Materialismus, welches in unserer Gesellschaft so überaus bestimmend ist.
„Richtschnur bei der Behandlung des Kranken: stets zweierlei im Auge haben: nützen oder wenigstens nicht schaden“
Hippokrates von Kos (460 – ca. 377 v. Chr.) griechischer Arzt und Vater der Heilkunde
Ein Großteil der Ärzte, vor allem diejenigen, die nicht selber Homöopathen sind, stehen auf dem Standpunkt, homöopathische Mittel seien wirkungslos. Heilerfolge von Homöopathen werden einfach ignoriert und Berichte von Patienten über ihre Heilung durch eine homöopathische Arznei als Spontanheilung abgetan. Oder man unterstellt den überzeugten Patienten gar, sich das alles einfach nur einzubilden.
Diese Verteidiger der universitären Medizin, im lockeren Sprachgebrauch auch Schulmediziner genannt, vertreten damit gegenüber der Homöopathie einen vollkommen unwissenschaftlichen Standpunkt. Sie haben sich dabei weder bei den klinischen Studien über homöopathische Arzneimittelprüfungen informiert noch die Forschungsergebnisse studiert, welche eine biologische Aktivität der potenzierten Substanzen nachweisen (Beispiele in: Wallach H. Righetti M: Homöopathie: Grundlagen, Stand der Forschung, Forschungsstrategien. Wien klinische Wochenschriften 108/20: 654-663, 1996 oder: Righetti M.: Besonderheiten und ausgewählte Ergebnisse der Forschung in der Homöopathie. Nat Ganzheitsmed 3: 331-335, 1990). Sonst wären sie doch dazu veranlasst, ihre Meinung der Homöopathie gegenüber zu ändern.
Die universitären Mediziner weisen immer darauf hin, dass ihre Methoden wissenschaftlich überprüft wurden.
Die Frage ist, was bei den schulmedizinischen Methoden wissenschaftlich getestet wurde. Hat man denn getestet, ob ihre Methoden und Medikamente den Menschen auch gesund machen? Was die Medikamente anbelangt, wurde oft nur untersucht, welche Auswirkung sie auf den menschlichen Körper haben, was sie dort also verursachen können. Das heißt aber noch lange nicht, dass sie auch zur Heilung des Menschen beitragen.
„Die medizinische Forschung hat so enorme Fortschritte gemacht, dass es praktisch keinen gesunden Menschen mehr gibt.“
Aldous Huxley, engl. Schriftsteller (1894 – 1963)
Es ist schon gang und gäbe, dass sich ein Medikament oder eine Methode nach Jahren oder Jahrzehnten entweder als unwirksam oder auch gar als gefährlich herausstellt. Zuerst wird ein neu entwickeltes Medikament immer groß beworben, hochgelobt und dringend empfohlen. Dann kommt es mit der Zeit vielleicht zu unerwünschten Nebenwirkungen. Das kann so weit gehen, bis die Arznei nach weiteren Sicherheits- und Wirksamkeitsprüfungen als ungeeignet eingestuft wird. Doch lange lässt der Ersatz für dieses Medikament nicht auf sich warten. Schnell gelangt ein neuer, angeblich besserer Wirkstoff auf den Markt. Auch bei ihm besteht dann die dringende Gefahr, dass die Langzeitwirkung der Dauerprüfung nicht standhält. Und so geht das immer weiter.
Die Gewinne macht die Pharmaindustrie
Dieses ganze Prozedere verschafft der Arzneimittelindustrie Gewinne in schwindelerregenden Höhen. Die Pharmaindustrie macht uns immer Glauben, hohe Summen in Forschung und Entwicklung zu stecken. Doch dabei wird wohl verschwiegen, welch immense Kosten die Marketingstrategien verschlingen, die uns glauben machen wollen, ihre Medikamente seien nützlich und notwendig. Wir sollen glauben, die Wirkung all ihrer Medikamente sei wissenschaftlich erwiesen, was auch immer das im Einzelfall heißen mag.
Die wissenschaftliche Medizin krankt daran, dass sie sich nicht so leicht von dem hochprofitablen Geschäft mit der Medizin abgrenzen kann. Und der Patient ist dabei der Leidtragende. Er bekommt ein Medikament von seinem Arzt verordnet und lässt sich natürlich auch von der Werbung um diese Arznei beeinflussen. Schließlich glaubt er sogar, gar keine Alternative zu haben.
Wettbewerber werden ausgeschaltet
Auch in der Pharmaindustrie ist es eine sehr wirksame Strategie, Wettbewerber auszuschalten oder immer wieder heftig anzugreifen. Eine beliebte Taktik ist es auch, alternative Methoden ins Lächerliche zu ziehen. Wie sonst ist es zu erklären, dass in Broschüren, Zeitungsberichten und Fernsehberichten ausnahmslos negativ und teilweise verunglimpfend über die Homöopathie berichtet wird?
Dagegen stehen die Erfahrungen der versierten Ärzte und Heilpraktiker, welche die Homöopathie ernsthaft ausüben. Von ihrer Seite und auch der ihrer Patienten ist die Rede von wunderbaren Heilerfolgen, auch bei schweren Erkrankungen, die in manchen Fällen fast an ein Wunder denken lassen. Doch diese Menschen sind nur äußerst selten mit ihren Erfahrungsberichten in den Medien zu erleben. Das mag wohl daran liegen, dass einer einflussreichen Lobby daran gelegen ist, ihre Berichte nicht publik werden zu lassen.
Im Jahre 2015 wurde von dem nationalen Rat für Gesundheit und medizinische Forschung Australiens (NHMCR) eine Übersichtsstudie zur Homöopathie veröffentlicht. Das Ergebnis dieser Studie besagt, Homöopathie wirke nicht besser als ein Placebo. Mit dieser Aussage, die fast weltweit durch die Medien ging, wurde die Homöopathie als wirkungslos dargestellt und abgestempelt.
Eine bewusste Täuschung der Öffentlichkeit
Nach Recherchen des Londoner Homöopathie- Forschungsinstitutes (Homeopathy Research Institut = HRI) werden nun schwere Vorwürfe gegen den australischen Forschungsrat erhoben. Es solle sich bei dieser Übersichtsstudie nämlich um eine riesige Täuschung der Öffentlichkeit handeln.
Grundlage für diese Vorwürfe sind unter anderem die Tatsache, dass anstelle von 1800 Studien, die angeblich für die Bewertung herangezogen wurden, in Wahrheit nur 5 zur Beurteilung kamen.
Auch wurde die Übersichtsstudie zweimal durchgeführt, da die erste wohl nicht die gewünschten Ergebnisse aufgewiesen hatte. Der erste Bericht wurde auch nicht öffentlich mitgeteilt.
Zudem hat sich herausgestellt, dass der für die Übersichtsstudie Verantwortliche, ein Mitglied einer Gruppe ist, die sich aktiv gegen die Homöopathie einsetzt. In einer unterschriebenen Erklärung hatte er zuvor jedoch versichert, nicht mit irgendeiner Organisation, die pro oder kontra Homöopathie organisiert ist, verbunden zu sein.
Letztlich wurde zu dieser Übersichtsstudie auch kein Experte für die Homöopathie hinzugezogen obwohl dies den Regeln des NHMCR entsprochen hätte.
Die Homöopathie genießt großen Zulauf
Aller negativen Presse und unzähligen Anfeindungen zum Trotz genießt die Homöopathie heute in zahlreichen Ländern der Erde großen Zulauf. Vielen Millionen von Menschen konnte mit der homöopathischen Therapie geholfen werden. Und helfen können die heutigen, modernen Homöopathen mit den weiter fortentwickelten Methoden mehr denn je.
Homöopathie und Schulmedizin vereinen
Die Befürworter der Homöopathie sind der universitären Medizin gegenüber nicht zwingend abgeneigt. Es soll hier gewiss nicht zu einer Gegnerschaft aufgerufen werden. Die Dienste der Medizin sind auf vielen Gebieten unverzichtbar. Man denke beispielsweise an die Chirurgie, die Schmerztherapie, die Notfallmedizin und in seltenen Fällen sogar an die antibiotische Therapie.
Viele prominente Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kunst, Kultur, ja sogar Monarchen und Vertreter des Klerus sind der Homöopathie gegenüber aufgeschlossen und in vielen Fällen erfolgreich behandelt worden. Darüber hat der Master in Public Health, Dana Ullman, ein sehr interessantes und kurzweiliges Buch mit dem Titel: „Die Homöopathische Revolution“ verfasst.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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