Der Fluorit besitzt einen schönen glasartigen Glanz und ist durchscheinend bis durchsichtig transparent. In der Sprache des Bergbaues wird er auch Flussspat genannt. Er ist ein Mineralstein, welcher durch unterschiedliche Einlagerungen in vielen verschiedenen Farben vorkommen kann. Es kommen farblose, weiße, gelbe, rote, rosa, grüne, blaue, violette oder sogar schwarze Fluorite vor. Dabei kann es auch zu einem gebietsweisen Farbwechsel kommen. Die Strichfarbe ist jedoch immer weiß. Bei den dunkel gefärbten Mineralen sind meist Lanthanide beziehungsweise Lanthanoide, sogenannte Seltene Erden, eingelagert. Einschlüsse im Stein können auch Bruchteile von Uranmineralen sein.
Eine spezielle Variante des uranmineralhaltigen dunkelvioletten bis schwarzen Fluorits ist der sogenannte Stinkspat oder Antozonit. Dieser Stein hat beim Zerkleinern einen üblen Geruch, welcher durch die Freisetzung von gasförmigem Fluor verursacht wird.
Der Name entstammt auch seiner physikalischen Eigenschaft der Fluoreszenz. Unter Fluoreszenz versteht man hier eine spontane Aussendung von Licht kurz nach einer Bestrahlung mit UV-Licht. Dieses Phänomen kann auch durch im Mineral eingelagerte Lanthanide verursacht werden.
Der Fluorit ist ein wichtiger industrieller Rohstoff und findet zahlreiche Anwendungen in der Metall-, Glas- und der Keramikindustrie. Auch wird er zur Herstellung der Flusssäure verwendet. Bei der Herstellung von Schmucksteinen aus dem Heilstein werden häufig Kunstharze zur Stabilisierung eingesetzt.
In der Steinheilkunde wird dieses Mineral dazu eingesetzt, Klarheit im Geiste zu erlangen. Auch stärke der Fluorit die Bewusstwerdung unterdrückter Gefühle. Mit seiner Hilfe soll der Mensch dazu angeregt werden, sein Leben frei und selbstbestimmt zu gestalten. Dieses Mineral soll dazu helfen, sämtliche Fremdbestimmungen bewusst zu machen und aufzulösen. Auch gilt der Stein als Helfer zur Erlangung von größerer innerer Ordnung und Struktur. So sollen wir auch unseren eigenen kreativen Ausdruck besser entwickeln können. Darüber hinaus wird er zur Erhöhung unserer Auffassungsgabe, der Interessiertheit und der kognitiven Fähigkeiten verwendet. Er soll uns auch von engstirnigen Denk- und Verhaltensmustern befreien können.
Der Fluorit ist ein sehr häufig vorkommendes Mineral. Erst seit Mitte des 18ten Jahrhunderts ist er als eigenständiges Mineral entdeckt worden. Deutsche Lagerstätten gibt es im Harz, Vogtland, Erzgebirge, Thüringer Wald, Schwarzwald und in der Oberpfalz. Die weltweit größte Lagerstätte des Flussspates befindet sich in Mexiko. Umfangreichen Bergbau des Minerals gibt es auch in China, Südafrika, Namibia, Kenia und in den US-Bundesstaaten Illinois und Kentucky.
Die Entstehung des Steins kann sowohl dem primären, dem sekundären als auch dem tertiären Bildungsprinzip gemäß erfolgen. Die größten Vorkommen sind jedoch primär, durch die Erstarrung magmatischer Flüssigkeiten bei ihrer Abkühlung entstanden. Seltener entsteht dieses Mineral sekundär, durch Verwitterungsvorgänge, welche auf kalziumhaltiges Gestein einwirken.
Der Fluorit gehört zur Mineralklasse der Halogenide. Dies sind chemische Verbindungen mit den sogenannten Halogenen. Zu ihnen gehören beispielsweise die Elemente Fluor, Chlor, Brom und Jod. Halogene besitzen auflösende Eigenschaften. Dem Mineralstein wird nachgesagt, bei seinem Träger Verhaftungen, Fixierungen und Anbindungen an bestimmte, einschränkende Denk- und Verhaltensmuster auflösen zu können.
Die chemische Formel des Steins ist CaF2. Die Mineralstoffe des Steins sind demnach Calcium und Fluor. Calcium fördert die Energiegewinnung in den Zellen und ist an der Regulierung des Säure-Base-Haushaltes im Körper beteiligt. Es festigt die Zähne und alle Knochen und das Gewebe. Calcium fördert die Blutgerinnung und beeinflusst den Rhythmus der Herzmuskelkontraktionen. Fluor erhöht ebenso die Festigkeit von Knochen und Zähnen. Auch kann es bei Gelenkbeschwerden, bei Beschwerden der Atemwege und des Nervensystems hilfreich sein. Das Kristallsystem, welchem der Stein angehört, ist kubisch.
Zu diesem Kristallsystem gehören alle Kristalle, deren innere geometrische Anordnung würfelförmig ist. Das lateinische Wort für Würfel ist Kubus. Die Kristalle kubischer Mineralien können sowohl einfache würfelförmige als auch tetraedrische oder oktaedrische Formen annehmen. Dazu kann die innere Kristallstruktur auch in komplexeren Formen, beispielsweise in Form von Rhombendodekaedern oder Pentagondodekaedern vorliegen. Die Fluorit Struktur sind vorwiegend einfache Würfel und seltener auch eine oktaedrische Kristallform. Seine Mineral-Aggregate sind kompakt, massig oder körnig.
Die kubische Kristallstruktur und sein zugehöriger Menschentypus
In seinem Buch „Die Steinheilkunde“ stellt Michael Gienger die acht Grundstrukturen der Kristallsysteme mit einem entsprechenden Lebensstil oder Menschentypus in Beziehung. Dabei gründet sich die Lebensweise im individuellen Realitäts-Erleben des jeweiligen Menschen.
Menschen, die den kubischen Lebensstil pflegen, lieben geordnete Strukturen und geregelte Verläufe. Sie wollen alles unter Kontrolle haben, alles soll überschaubar sein. Akribisch achten sie auf Ordnung in allen Lebensräumen. Sie bevorzugen Pünktlichkeit, feste Gewohnheiten, Rituale und geregelte Abläufe in ihrem Alltag. Alles soll nach einem genauen Plan erfolgen und nichts dem Zufall überlassen werden. In jeder Situation wollen sie den Überblick behalten und alle Vorgänge gemäß den bewährten Abläufen durchführen. Dabei handeln sie logisch, analytisch, überlegt und sehr exakt. Sicherheit und Vorsicht sind ihnen besonders wichtig. Sie sind wenig risikobereit und machen auch ungern Experimente. Ihr äußeres Erscheinungsbild ist eher konservativ und ebenfalls wenig veränderlich.
Selbst von ihren Gefühle lassen sich die Menschen des kubischen Typs nicht hinreißen. Ihr Handeln soll nicht durch sie bestimmt werden. Gefühle werden von ihnen auf einen zugewiesenen Platz verwiesen. Diese Menschen sind nur wenig flexibel und lassen es auch an Spontaneität fehlen. Sie halten an ihren bewährten Verhaltens- und Denkmustern fest und erlauben alternative Betrachtungsweisen in der Regel nicht. Diese Eigenschaften können ihnen in Situationen, wo etwas völlig Unvorhergesehenes in ihr Leben tritt, zum Verhängnis werden. Da kann es zu einer schweren Krise kommen, in der ihnen jegliche Orientierung fehlt oder sie gänzlich zusammenbrechen.
So wie jeder der Lebensstile zwei polare Aspekte aufweist, können auch die Veranlagungen des kubischen Typus segensreich für ihn selbst und auch für andere sein.
Wenn diese Menschen auf der Erfolgsseite agieren, ist es ihnen möglich, viele Vorgänge gleichzeitig zu überblicken. Sie sind dann in der Lage, Zusammenhänge von einer übergeordneten Perspektive aus zu erkennen. Dadurch gelingt es ihnen auch, sich nicht in einem Teufelskreis aus immer mehr Kontrolle und Sicherheitsdenken zu verfangen. Sie sind dann in der Lage, vorausschauend zu reflektieren und dadurch die richtigen und notwendigen Vorkehrungen zu treffen.
Menschen, die diesem Typus angehören, reagieren auf die Mineralien mit einer kubischen Kristallstruktur am besten. Diese Minerale sollen unter Berücksichtigung der anderen genannten Mineraleigenschaften hilfreiche Veränderungen hervorrufen können.
Der Fluorit soll bei der Heilung der Haut und da vor allem beim Vorhandensein von eiternden Wunden oder Geschwüren unterstützend wirken. Außerdem soll er die Regeneration der Schleimhäute beschleunigen. Dies gelte besonders für die oberen Atemwege und die Lungen. Er soll auch Knochen und Zähne stärken und bei Gelenkbeschwerden und Arthritis hilfreich sein.
Auch gilt er als Stein zur Unterstützung von Gehirn und des ganzen Nervensystems. Er helfe besonders bei Lern- und Konzentrationsstörungen. Darüber hinaus soll er die Ängste vor allen neuen Dingen und Unternehmungen verringern.
Eine mögliche Heilwirkung durch den Stein oder andere Mineralien kann natürlich nicht stofflicher Natur sein. Weder Calcium- noch Fluorionen des Minerals können durch einen Kontakt mit dem Mineralstein über einen chemischen Prozess in den Körper gelangen. Daher fehlen eben auch jegliche wissenschaftliche Nachweise für eine Heilwirkung. Dennoch können die Einflüsse der Mineralien sehr wirkungsvoll sein, wenn man sich mit ihrer wunderbaren Ausstrahlung und ihrer Energie verbindet.
Calcium fluoricum in der Homöopathie
Die genannten körperlichen Symptome sind durch die Arzneiprüfungen des homöopathisch potenzierten Calciumfluorids, des Calcium fluoricums, bestätigt worden. Das homöopathische Arzneibild von Calcium fluoricum ist sehr umfangreich und kann in den verschiedenen Materiae medicae studiert werden.
Auf einer tiefen inneren Ebene empfindet der Patient, welcher dieses Mittel benötigt, ein großes Bedürfnis nach Schutz, Stabilität und Absicherung. Dieses Bedürfnis repräsentiert den Calciumanteil des Calciumfluorids. Darüber hinaus plagt den Patienten jedoch auch eine starke Angst davor, im Stich gelassen, ja geradezu fallengelassen zu werden. Diese Empfindung entspricht dem Fluor-Anteil des Calciumfluorids. Also nimmt dieser Patient insbesondere die Quelle seiner Stabilität und Sicherheit als unzuverlässig und schwankend wahr.
Dieser Mineralstein kann direkt am Körper getragen beziehungsweise aufgelegt werden oder als Lernhilfe auf dem Schreibtisch aufgestellt werden.
Wenn man den Stein unter fließendem, lauwarmen Wasser spült, kann er sowohl gereinigt als auch entladen werden. Schmuckstücke aus Fluorit können auch durch das Einlegen in ein „Bad“ aus Hämatitsteinen entladen werden. Aufladen lässt sich der Stein mit Hilfe eines Bergkristalls oder im Sonnenlicht. Durch die Meditation mit gebändertem chinesischen Fluorit soll unser kreativer Ausdruck gesteigert werden. Die Meditation mit dem Oktaedrischen Fluorit soll die innere Ordnung stärken.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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