Oregano, das beliebte Küchenkraut vor allem der italienischen Küche, dürfte wohl jedem bekannt sein. Weniger geläufig ist seine Anwendung als Heilpflanze. Mit dem aus der Pflanze gewonnenen Öl kann eine Vielzahl gesundheitlicher Probleme behandelt werden. Oreganoöl wirkt wie ein natürliches Antibiotikum.
Oregano mit dem lateinischen Namen, Origanum vulgare, wird auch wilder Majoran, Dost, Dorst, gemeiner Dost, Müllerkraut oder Wohlgemut genannt. Origanum vulgare gehört zur botanischen Familie der Lamiaceae beziehungsweise der Lippenblütler. Es ist eine krautige, ausdauernde Pflanze mit leicht rosavioletten oder weißen Blüten, die aus purpurfarbenen Tragblättern herausragen. Mit dem roten Farbstoff wurde früher Wolle gefärbt.
Die Oregano-Pflanze hat einen typischen vierkantigen Stängel und kann insgesamt eine Wuchshöhe von 20 bis 50 cm erreichen. Seine länglich-eiförmigen, spitz zulaufenden Blätter sind gegenständig angeordnet. Die Blätter besitzen an ihrer Unterseite kleine, punktförmige Ölbehälter. Das ätherische Öl verleiht der Pflanze ihren stark aromatischen Geruch. Der Nektar der Oregano-Blüten dient bevorzugt der Honigbiene als Nahrung. Als Bestäuber kommen auch zahlreiche Schmetterlinge zu Besuch.
Es besteht eine enge Verwandtschaft und daher Verwechslungsgefahr zwischen Origanum vulgare und Origanum majoranum, dem auch als Küchengewürz bekannten Majoran.
Herkunft Oreganoöl
Ursprünglich ist Oregano im Mittelmeergebiet heimisch. Die Pflanze fühlt sich in warmen und gemäßigten Regionen sehr wohl und ist daher in Europa weit verbreitet. An sonnigen und trockenen Standorten gedeiht sie am besten. Durch intensiven Anbau hat sie sich inzwischen fast weltweit verbreitet. Bereits seit 300 bis 400 Jahren wird Oregano als Würzmittel gebraucht. Und schon seit der Antike wird es als Heilpflanze verwendet. Das kostbare Oregano-Öl wird aus den Pflanzen mittels Wasserdampfdestillation gewonnen.
Schon den Griechen des Altertums war Oregano als Heilmittel bekannt. Es diente zur Erwärmung des Organismus, also zur Förderung der Durchblutung und wurde bei krampfartigen Magen- und Darmbeschwerden angewendet. Auch wurde es zur Bekämpfung von Hämorrhoide und zur Geburtenkontrolle eingesetzt. Zudem findet das Oregano-Öl Anwendung bei verschiedenen Infektionen, besonders denen der oberen Atemwege.
Oregano-Öl kann bei zahlreichen gesundheitlichen Beschwerden, innerlich und äußerlich, hilfreich eingesetzt werden. Es wird daher als ein natürliches Antibiotikum bezeichnet. Warum es Not tut, nach solchen natürlichen Antibiotika Ausschau zu halten, soll weiter unten erläutert werden.
Wirkung des Oregano-Öls auf die Psyche
Der Name, Wohlgemut, gibt Zeugnis davon, dass Oregano-Öl gegen depressive Verstimmungen und Kummer eingesetzt werden kann. Seine Anwendung soll den Menschen wieder frohen Mutes machen. Diese Wirkung allein des Krautes ist bereits seit dem Mittelalter bekannt. Schon in der Antike wurde dies Pflanze eingesetzt, um Dämonen abzuwehren. Im Mittelalter verwendete man sie auch als Schutz vor dem Teufel, vor bösen Mächten, als Hexenabwehr und gegen Epilepsie.
Die frische Oregano-Pflanze besitzt mit ca. 0,3 Gramm pro 100 g Frischgewicht einen hohen Vitamin-C-Gehalt. Auch die Vitamine B und K und Mineralstoffe wie Eisen, Kalzium, Kalium, Magnesium und Zink sind enthalten.
Oregano-Öl weist einen hohen Anteil an Phenolen auf. Phenole werden natürlicherweise von vielen Pflanzen und Mikroorganismen gebildet. Sie werden jedoch auch künstlich hergestellt. Oregano-Öl wird vor allem in der Aromatherapie gegen Infektionen mit Bakterien eingesetzt. Ein weiterer seiner Inhaltsstoff ist der terpenoide Naturstoff, Carvacrol.
Er wirkt sowohl gegen Bakterien als auch gegen Pilze. Die Wirkung von Carvacrol ist sowohl entzündungshemmend, schmerzlindernd als auch antioxidativ. Letztere Eigenschaft schützt die Zellen vor freien Radikalen. Der Inhaltsstoff, Thymol, wirkt ebenfalls antimikrobiell, antioxidativ und beeinflusst auch das Geschmacksempfinden. Das Terpinen ist ein Inhaltsstoff, der auch ein wichtiger Bestandteil des Teebaumöls ist. Das enthaltene Caryophyllen wirkt ebenso mikrobiotisch, antioxidativ und entzündungshemmend. Auch entfaltet es ein Schutzwirkung für die Nervenzellen. Zudem gibt es die Inhaltsstoffe Linalool und P-Cymen, die auch entzündungshemmende und schmerzstillende Eigenschaften besitzen.
Beim Thema, Antibiotika, ist es unerlässlich, einen Blick auf das menschliche Mikrobiom zu werfen. Das Mikrobiom oder die Mikrobiota bezeichnen im weitesten Sinn die Gesamtheit aller Mikroorganismen der Erde (Biom), welche die Erdkruste, die Gewässer und die Erdatmosphäre besiedeln. Das Mikrobiom des menschlichen Körpers besteht aus ca. 39 Billionen Mikroorganismen. Dazu zählt man Bakterien, Archaeen, Pilze, Protozoen und Viren. Die Mikroorganismen besiedeln alle unsere Körperoberflächen, unsere Schleimhäute und vor allem auch unseren Darm. Doch sogar auch im Gehirn, an den Hirnhäuten, im Bereich der Netzhaut des Auges und im Blut, finden sich Mikroben. (Roberts R.C. et al. (2018) The human brain microbiome; there are bacteria in our brains. Session 594- Neuroimmunology: Regulating Systems. Biology Brain and Behavior.)
Das Mikrobiom jedes einzelnen Menschen besitzt einhundert Mal mehr Gene als der betreffende menschliche Organismus selbst. Auch besitzen die uns besiedelnden Mikroben 1,3-mal mehr Zellen als die Gesamtzahl der körpereigenen Zellen des Menschen.
Seit Beginn unserer menschlichen Existenz leben wir in engster Verbindung mit Bakterien, Viren oder anderen Mikroorganismen. Mit vielen dieser Organismen sind wir eine sogenannte Symbiose eingegangen. Bei einer Symbiose profitieren immer alle Beteiligten gleichermaßen, sowohl der jeweilige menschliche Körper als auch der Mikroorganismus. Im günstigen Falle kommt es zu einer harmonischen Balance zwischen den „guten“ Mikroorganismen untereinander und den menschlichen Immunzellen. Dieses Gleichgewicht wird durch ständige Kommunikation aufrechterhalten. Und jede Störung wird auf beiden Seiten, bei den Mikroben und im menschlichen Immunsystem, sofort registriert. Somit kann durch Gegensteuerung die Balance wieder hergestellt werden.
Vor allem die Mikroorganismen oder Mikrobiota unseres Darmes spielen eine wichtige Rolle beim Aufbau und der Funktion des Immunsystems. Ihre Aufgabe ist einerseits die Produktion von essenziellen Nährstoffen bei der Verdauung. Andererseits wirken sie bei der Abwehr von Erregern, der Bildung wichtiger Hormone, und auch der Entwicklung von Nerven- und Hirnfunktionen.
Die Schädigung des Mikrobioms durch häufige Antibiotikagaben
Leider stören häufige Antibiosen und andere Schadstoffe die gesunde Funktionsweise unseres Mikrobioms erheblich. Bei den Antibiosen werden entweder bakteriostatische Antibiotika eingesetzt, die Bakterien in ihrem Wachstum hemmen, oder bakterizide Antibiotika, die Bakterien abtöten. Die moderne Wissenschaft hat die Bedeutung der natürlichen Mikrobenbesiedlung für die Entwicklung und Funktion der Organe und vor allem unseres Immunsystems erkannt. Durch die neuen Forschungen hat sich unmissverständlich gezeigt, dass das intakt-Sein des Mikrobioms, für die körperliche und psychisch/geistige Entwicklung, die Gesundheit und volle Funktionsfähigkeit des Menschen, in jeder Hinsicht von überragender Bedeutung ist (vgl. Brooks D. Cash, MD. Scientists monitor crosstalk between intestinal microbes and the immune system. Sciencedaily.com 2017).
Besonders klar konnten die Forscher demonstrieren, dass durch eine Störung der gesunden Bakterienflora (Dysbiose) durch Antibiotika, wichtige Signale zwischen den Darmmikroben und dem Immunsystem unterbrochen werden. Und diese Signale sind zur Aufrechterhaltung der Gesundheit dringend erforderlich. Auch konnte gezeigt werden, dass die durch Antibiotika gestörte Bakterienflora Virusinfektionen in ihrer Entstehung, Stärke und Dauer, stark begünstigt. (vgl. Zhang et al. (2015) Impacts of Gut Bacteria on Human Health and Diseases. Int. J. Mol. Sci.16: 7493-7519.) So gewinnen die krankmachenden Keime an Einfluss und übernehmen letztlich die Regie.
Daher ist es für uns Menschen immens wichtig, eine unversehrte Mikrobenflora zu besitzen. Dennoch entspricht vieles, was heutzutage in der gängigen Medizin gemacht wird, schon lange nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand. Da braucht es neue Wege in der Diagnostik, Therapie und Prävention.
Neue Wege integrieren die „alten“ Heilweisen
Das Wissen um die teilweise verheerenden Auswirkungen häufiger Antibiotikagaben und die zunehmenden Resistenzen beziehungsweise multiresistenten Keime erfordert für die Patientenbehandlung dringend neue Vorgehensweisen. Dazu gehören zahlreiche alternative Behandlungsmethoden, wie beispielsweise die Homöopathie, Selbstheilungstechniken oder geistige Heilmethoden. Zudem brauchen wir für unsere Behandlungen auch wirkungsvolle, jedoch weniger schädliche Arzneien, die vorrangig natürlichen Ursprungs sind. Und da bieten uns alte Weisheitslehren und die alten Heilmittelsammlungen einen reichhaltigen Wissensschatz.
Wie zeigt sich die antibiotische Wirkung beim Oregano-Öl?
Wir können uns glücklich schätzen, ätherische Öle mit antibiotischer Wirkung, wie das Oregano-Öl, verfügbar zu haben. Anders als bei herkömmlichen Antibiotika werden durch das Oregano-Öl keine nützlichen Bakterien, insbesondere der Darmflora, getötet. Das Mikrobiom wird dadurch nicht geschädigt. Auch kann das Oregano-Öl gegen multiresistente Keime einwirken und ist auch nicht nur bei bestimmten Bakterienstämmen wirksam.
Fungizide und antivirale Wirkung des Oregano Öls
Schließlich sollen hier noch andere Wirkungsweisen des Oregano-Öls erwähnt werden. Dazu gehört zum einen seine fungizide oder antimykotische Wirkung. Bei einer Behandlung mit diesem ätherischen Öl besteht, anders als nach üblichen Antibiotikagaben, keine Gefahr einer nachfolgenden Pilzinfektion. Das Oregano-Öl ist sogar imstande, bestehende Pilzinfektionen zu bekämpfen.
Zum anderen wurden positive Behandlungsergebnisse bei Herpesinfektionen erzielt, was zudem auf eine antivirale Wirkungsweise dieses ätherischen Öls hinweist.
Da es eine sehr intensive Wirkung besitzt, sollte man bei der Anwendung des Oregano-Öls die nötigen Verdünnungsvorschriften (siehe unten) einhalten. Auch sollte bei schweren Gesundheitsproblemen unbedingt ein in der alternativen Therapie bewanderter Arzt oder ein Heilpraktiker aufgesucht werden.
Anwendungsmöglichkeiten sind:
Oregano-Öl kann die Haut reizen. Daher sollte man mit seiner äußerlichen Anwendung vorsichtig sein. Auch innerlich sollte Oregano-Öl nie unverdünnt angewendet werden, da es eine sehr starke Wirkung hat.
Folgendes ist bei der Anwendung des Oregano-Öls zu beachten:
Um es äußerlich aufzutragen sollte man zwei Tropfen mit ¼ Liter Wasser verdünnen. Mit dieser Verdünnung können die betroffenen Areale dann betupft werden.
Für Mundspülungen sind drei Tropfen Oregano-Öl auf ein Glas Wasser ausreichend.
Will man es zum Inhalieren benutzen, dann sollte man auf einen Liter heißes Wasser nicht mehr als fünf Tropfen des Öls geben.
Grundsätzlich sollte das Oregano-Öl auch nie über einen längeren Zeitraum (mehrere Wochen) eingenommen werden.
Innerlich kann man das Öl mit einem Träger-Öl, wie beispielsweise Oliven- oder Sonnenblumenöl anwenden. Dazu gibt man drei Tropfen auf hundert Milliliter des Trägeröls. Es wird empfohlen, das verdünnte Öl nicht direkt während einer Mahlzeit einzunehmen. Die Einnahme sollte mindestens zwei Stunden vor oder nach einer Mahlzeit erfolgen. Ansonsten kann es Probleme mit der Eisenaufnahme in den Körper geben.
Eine klare Gegenanzeige für die Einnahme des Oregano-Öls ist die Schwangerschaft. Hier kann es vorzeitige Wehen auslösen. Daher wurde Oregano bereits im antiken Griechenland zur Geburtenkontrolle eingesetzt.
Auch kann dieses ätherische Öl bei empfindlichen Menschen Allergien auslösen. Diese Gefahr bergen alle Pflanzen, die zu der botanischen Familie der Lippenblütler (Lamiaceae) gehören. Das Öl sollte hier nicht angewendet werden, wenn beim Auftragen Hautausschläge oder Juckreiz auftreten. Eine mögliche Unverträglichkeit kann man im Selbstversuch testen, wenn man die verdünnte Lösung auf eine kleine Hautstelle aufträgt.
Auch Atemnot ist ein alarmierendes Zeichen, welches dringend ärztliche Behandlung erfordert.
Patienten, die blutverdünnende Präparate einnehmen, sollten dieses ätherische Öl auch nicht ohne fachkundige Aufsicht einnehmen.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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