Im ersten Teil ging es darum zu erkennen, dass wir alle Schöpfer sind. Im diesem zweiten Teil erfahren wir die Bedeutung von Gedankenkontrolle und Selbstliebe für das bewusste Schöpfertum.
„Wir sind, was wir denken. Alles, was wir sind, entsteht aus unseren Gedanken. Mit unseren Gedanken formen wir die Welt.“
Buddha
Im ersten Kapitel wurde schon ersichtlich, wie wichtig die Kontrolle unserer eigenen Gedanken und Glaubenssysteme ist. Dem Thema Gedankenkontrolle beziehungsweise Gedankenhygiene habe ich ja bereits einen eigenen Beitrag gewidmet. Wer daran interessiert ist, seine Schöpferkraft erfolgreich zu entwickeln, kann sich diesen Beitrag gerne nochmals zu Gemüte führen.
Gedanken erschaffen unsere Realität. Das Leben lässt nur das für uns in Erscheinung treten, was wir durch unsere Gedanken verursacht haben. Und das im Besonderen, wenn die Gedanken mit entsprechenden Gefühlen einhergehen.
Ärgern wir uns beispielsweise über bestimmte Situationen oder andere Menschen, so senden wir diesen Ärger aus. Das sind dann ärgerliche Gedanken in Verbindung mit dem starken Gefühl des Ärgers. Schließlich wundern wir uns womöglich darüber, dass uns das Leben weitere ärgerliche Ereignisse in Hülle und Fülle beschert. Und das wollten wir ja gar nicht. Wenn wir es schaffen, ärgerlichen Begebenheiten mit Gelassenheit zu begegnen und alle Gedanken, die diesen Ärger schüren, los zulassen, haben wir bei der Entwicklung unserer bewussten Schöpferkräfte schon einen Meilenstein bezwungen. Geht es im Leben darum, Recht zu haben oder wollen wir glücklich sein? Es gibt nur diese beiden Optionen. Unser Ego will immer Recht haben. Das macht es stärker und es fühlt sich dadurch in seiner Existenz bestätigt. Doch der Ärger stört unser Gleichgewicht und blockiert die freien Energieflüsse in unserem ganzen System. Das ist innerem Frieden und Glück abträglich. Also können wir nicht glücklich sein, wenn wir uns ärgern und Recht behalten wollen. Das ändert sich nur mit Gedankenkontrolle. Denn wenn ich mein Denken ganz bewusst auf erfreuliche Ereignisse, auf schöne Dinge ausrichte, verlerne ich das Ärgern. Und dazu lade ich die angenehmen Dinge in mein Leben ein.
Ich sollte mich zum Beispiel auch nicht innerlich gegen das Wetter oder andere unveränderbare Dinge auflehnen. Viele Menschen denken gleich morgens beim Blick aus ihrem Fenster: „Oh, schon wieder diese Kälte und dieser Regen, das versaut mir ja den ganzen Tag und macht mir trübe Gedanken!“. Dann haben sie sich schon etwas negatives erschaffen, nämlich Trübnis und einen versauten Tag. Die begleitenden Gefühle sind ja dabei meist auch nicht ohne.
Auch über das Thema, menschliches Ego, existiert bereits ein lesenswerter Artikel in diesem Blog. Bei seinen Schöpfungen sollte man dem Ego, seiner vom unkonditionierten Verstand diktierten Ich-Identität, keinesfalls die Vorherrschaft überlassen. Ich habe zwar einen Verstand, der mir sehr nützlich ist, bin jedoch nicht mein Verstand. Ego-Schöpfungen, die aus dem reinen Denken heraus erfolgen, sind oftmals das Ergebnis von Angst, Sorgen, Gier, Missgunst oder einem Mangeldenken. Denn genau diese Dinge treten in mein Leben, wenn der Verstand damit in Resonanz geht (siehe auch 5. im dritten Teil). Um bei unseren bewussten Schöpfungen erfolgreich zu sein, ist das der entscheidende Punkt, den wir beachten müssen. Leider wird dieser Hinweis in der einschlägigen Literatur meistens gar nicht gegeben oder stark vernachlässigt.
Steht das Ego bei meinen Schöpfungen im Vordergrund, so führt das oftmals auch dazu, dass ich unbedingt möglichst schnell Erfolge sehen will. Und genau das zu viele Wollen verhindert zuversichtlich das Gelingen. Innerlich sollte man loslassen, einen Schritt zurücktreten oder beiseite stehen (siehe dazu Schritt 7. in Teil 4). Wenn ich im Kochtopf des Universums ständig mitrühren möchte, wird die Speise vielleicht nur verdorben.
Die Welt wandelt sich gerade in einer nie dagewesenen Weise. Im neuen Zeitalter wird das menschliche Ego immer weniger Bestand haben. Ein bewusster Schöpfer werde ich nur dann, wenn ich meine Identifikation mit der Illusion des Ichs, der Persönlichkeit, aufgebe. Mein Körper, mein Verstand und meine Persönlichkeit sind lediglich Erfahrungsinstrumente in diesem Leben. Ich bin weder mein Körper, mein Verstand noch meine Persönlichkeit. Doch wer bin ich dann?
Schon Jesus sagte: „Ich bin das Ich bin.“ Das Ich bin ist der Teil in mir, der das Leben erfährt, das Bewusstsein, die Seele, der Beobachter meines Lebens. Wenn ich die reine Verstandesposition, die Position des Egos verlasse, dann lebe ich mein Leben in der Beobachterrolle. Dann beobachte und kontrolliere ich meine eigenen Gedanken und verlasse sofort diejenigen, die nicht der Herzensprüfung standhalten. Als Beobachter kann ich so auf der Bühne meines Lebens entspannt Regie führen, ohne mich in die einzelnen Rollen und Dramen zu verstricken.
„Als ich mich selbst zu lieben begann, habe ich verstanden, dass ich immer und bei jeder Gelegenheit, zur richtigen Zeit am richtigen Ort bin und dass alles, was geschieht, richtig ist – von da an konnte ich ruhig sein. Heute weiß ich: das nennt man Vertrauen“
Charlie Chaplin und Weitere
Eine der wichtigsten Voraussetzungen, um ein bewusster Schöpfer zu sein, ist die Liebe zu uns selbst. Habe ich keine Selbstliebe, dann kann ich auch nicht wissen, was ich wirklich möchte. Dann weiß ich nicht, welche Bedürfnisse mein wahres Sein, mein inneres Kind, meine Seele hat. Dann weiß ich nicht, wie ich mein Leben erfahren und gestalten will.
Dem Thema, Selbstliebe, habe ich in diesem Blog auch schon einen ganzen Artikel gewidmet. Daher bitte ich die an der bewussten Schöpfung interessierten, auch diesen Artikel nochmals genau zu lesen.
Bin ich in meiner vollkommenen Selbstliebe, kann ich diese Liebe auch auf meine Umwelt ausstrahlen. Dann richte ich mein gesamtes Bewusstsein auf die Liebe aus und lasse sie nach außen fließen. Dann begegne ich allen anderen Wesen tagtäglich und ausnahmslos mit dieser völlig bedingungslosen Liebe. Dann bin ich eine wahrhafte Liebende, ein wahrhaft Liebender.
Aus meiner Selbstliebe heraus kann ich mir alles gewünschte und von meinem Herzen ersehnte, erschaffen. Selbstliebe führt jedoch zwangsläufig zur bedingungslosen Liebe von allem, was ist (siehe dazu Schritt 7). Solange wir auf die Dinge, die uns im Leben begegnen mit Hass, Wut oder Neid reagieren, sind wir noch nicht in der bedingungslosen Liebe. Auch wenn wir das andere oft nicht verstehen, so können wir es dennoch, ohne zu werten, annehmen. Wir knüpfen unsere Liebe auch nicht an irgendwelche Voraussetzungen oder Prämissen, die zuerst erfüllt werden müssen. Diese Liebe stellt eben keine Bedingungen. Sie fließt einfach, unabhängig von äußeren Ereignissen, Bedingungen oder Erwartungen.
Erschaffen wir Dinge in unserem Leben aus dem wahren, dem höheren Selbst heraus, denken wir dabei auch an die anderen. Niemals erschaffen wir somit etwas, das anderen schaden könnte. Wir erkennen dann auch, dass Geben tatsächlich seliger als Nehmen ist. Denn wenn wir großzügig geben, werden wir vom Leben reichlich beschenkt. Wir erkennen dann, dass sich Liebe vermehrt, indem wir sie verschwenden. Das ist die grundlegende Eigenschaft der Liebe.
Wenn ich ein/eine wahrhaft Liebender/Liebende bin, macht mich das für andere Menschen und potenzielle Partner geradezu magnetisch anziehend. Richte ich mein Bewusstsein auf die Liebe aus, werde ich ihr in allen Lebensbereichen mit Sicherheit begegnen.
Bin ich in meiner vollkommenen Selbstliebe, dann suche ich mir einen Partner, der zu mir passt. Dann denke ich nicht in gesellschaftlichen Zwängen oder Abhängigkeiten. Es soll eine Partnerschaft sein, wo wir beide im Leben eine ähnliche Richtung einschlagen wollen und ähnliche Träume haben. Wir müssen nicht ständig einer Meinung sein – das wäre ja langweilig. Jedoch sollten wir Interesse am anders-sein unseres Partners haben und ihm nicht unsere Vorstellungen überstülpen wollen. Gerate ich durch eine Partnerschaft aus meiner inneren Mitte oder verleugne ich mich darin am Ende selbst? So bin ich mir selbst und meinem inneren Kind verpflichtet, diese Partnerschaft in Liebe zu beenden.
In meiner Selbstliebe habe ich keine Angst vor dem Alleinsein und wähle auch keinen Partner aus dieser Angst heraus. Denn auch in einer Partnerschaft ist es das letztendliche Ziel, bei sich selbst anzukommen. Gelange ich vom Alleinsein zum „All-Eins-Sein“, zur Verbundenheit mit allem, was ist, dann bin ich wirklich frei. Dann brauche ich nichts mehr, auch keinen Partner. Dann kann die Liebe in meiner Partnerschaft in vollkommener Freiheit fließen und wir erleben ein wirkliches Miteinander.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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