Hypnose kann bei einer Vielzahl seelischer und körperlicher Leiden helfen. Die Wirksamkeit der Hypnotherapie konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden. Bei der selbstorganisatorischen Hypnose arbeiten Therapeut und Patient gemeinsam mit inneren Bildern.
Unter Hypnose versteht man einen Zustand künstlich erzeugter Trance, in welcher ein veränderter Bewusstseinszustand besteht. Unter Hypnotherapie oder Hypnose-Therapie werden heute alle Therapieformen verstanden, die Trancezustände und Suggestionen therapeutisch nutzen. Der Begriff wurde von dem altgriechischen Wort, hypnos, abgeleitet, was Schlaf bedeutet. Dabei wird ein schlafähnlicher Zustand erzeugt, in welchem man offen für Suggestionen ist. Bei den Suggestionen werden Empfindungen, Vorstellungen oder Denkvorgänge des Patienten vom Therapeuten beeinflusst, ohne dass diese dem Patienten bewusst wären. Der Hypnotisierte kann dabei keinen bewussten Einfluss nehmen.
Unter Trance versteht man veränderte Bewusstseinszustände, in denen der Betreffende stark fokussiert, konzentriert und gleichzeitig tief entspannt ist. Die Aktivität des logischen Verstandes gerät dabei weitgehend in den Hintergrund. Jeder Mensch verbringt jedoch im Grunde, wenn er sich vollständig auf etwas konzentriert, immer wieder Zeiten in verschiedensten Trancen.
Ein guter Hypnotherapeut kann sich direkt an das Unterbewusstsein seines Klienten wenden. Hier hat er eine wirksame Methode an der Hand, unmittelbaren Zugang zu den unbewussten Ursachen für bestehende Beschwerden zu erhalten. Der Therapeut führt den Patienten dabei in einen tiefen Entspannungszustand. Dies dient dem Ziel, helfende und heilende Worte in das Unterbewusstsein eindringen zu lassen, um es dadurch umzuprogrammieren. Nicht selten bietet die Hypnotherapie Hilfe und Befreiung von den ursprünglichen Leiden. Was dem Patienten dabei letztendlich hilft, sind seine eigenen schöpferischen Kräfte. Es kann ihm mit Hilfe der Hypnose gelingen, Dinge zu verwirklichen, die ihm zuvor als unmöglich erschienen.
„Es ist unglaublich, wie viel Kraft die Seele dem Körper zu verleihen vermag „
Wilhelm von Humboldt, Preußischer Gelehrter, Staatsmann und Schriftsteller (1767 – 1835)
Medizinische Hypnose wirkt! Das konnte bei vielfältigen Beschwerden und Krankheitsbildern wissenschaftlich nachgewiesen werden. Daher ist sie heutzutage eine in der Medizin anerkannte Therapie. Psychische Erkrankungen, zusammen mit ihren körperlichen Begleiterscheinungen, nehmen heutzutage immer mehr zu. Viele seelisch beziehungsweise psychisch bedingte körperliche Erkrankungen können mithilfe der Hypnose wirksam und sicher behandelt werden. Daher wird sie besonders auch in der Psychosomatik als beliebte Behandlungsform eingesetzt.
Gute Erfolge zeigen sich bei Depressionen, Stress und Burnout, nervösen Beschwerden, diversen Angststörungen, Unsicherheiten, Hemmungen, Minderwertigkeitsgefühlen, Lernstörungen, Süchten, Platz- und Prüfungsängsten. Menschen, die an ihrem Arbeitsplatz gemobbt werden, können unter der Hypnotherapie häufig ihre Opferhaltung aufgeben. Unter Zuhilfenahme der Hypnose gelingt es Menschen oftmals, sich ihrer Zigarettensucht zu entledigen, der Magersucht (Anorexie) entgegenzuwirken oder gegebenenfalls auch Körpergewicht zu verlieren. Ebenso können hierdurch diverse Schmerzzustände, Muskelverspannungen oder Schlafprobleme gut behandelt werden. Erfolge gibt es zudem bei der Behandlung von Bluthochdruck oder Asthma.
Zudem können durch Hypnose auch organische Leiden positiv beeinflusst werden. Daher wird diese Therapieform mit gutem Erfolg als Begleittherapie bei bösartigen Erkrankungen mit nachfolgender Chemotherapie oder Bestrahlung eingesetzt. So können die belastenden Nebenwirkungen oftmals vermindert oder völlig aufgehoben werden.
Aktivierung der Selbstheilungskräfte
Mit Hypnose werden ganz ohne Einnahme von Medikamenten die Selbstheilungskräfte des Patienten aktiviert. Hat der Patient einmal die Behandlungstechnik erlernt, kann er sich sogar auch selbst therapieren. Diese Selbsthypnose kann dann in allen Lebenssituationen angewendet werden. Hypnose lernen ist schwer, aber nicht unmöglich.
Mit ihr können auch innere Blockaden aufgelöst werden. Durch die Entlassung vieler alter und angestauter Emotionen und Empfindungen, kann ein innerer Reinigungsprozess vonstatten gehen.
In den USA ist die Hypnotherapie in der medizinischen Praxis sehr viel weiter verbreitet als in Europa. Ein berühmter Vorreiter dieser Therapie und Begründer der modernen Hypnose war der amerikanische Psychiater und Hypnose Therapeut, Milton H. Erickson (1901 – 1980). Da die Hypnotherapie in Europa nicht innerhalb des Medizinstudiums gelehrt wird, gibt es auch heute nur wenige Ärzte, die diese Methode ausüben. In Deutschland wird diese Therapieform jedoch auch von vielen psychotherapeutisch geschulten Heilpraktikern angewendet. Bei der Wahl eines Therapeuten ist es immer sinnvoll, sich auf die Empfehlungen Betroffener zu verlassen.
„Alles, was fasziniert und die Aufmerksamkeit eines Menschen festhält oder absorbiert, könnte als hypnotisch bezeichnet werden.“
Milton H. Erickson
Bei dieser Hypnoseform werden nicht, wie bei den herkömmlichen, in Befehlsmanier Gebote von außen an den Klienten herangetragen. Die selbstorganisatorische Hypnose zeichnet sich vielmehr durch eine Zusammenarbeit zwischen Therapeut und Patienten aus. Dabei geht es sowohl um eine Bewusstmachung der bestehenden Probleme als auch um das Auffinden von Lösungswegen. Kein anderer Mensch kann besser wissen, was der Betroffene zur Lösung seiner Probleme braucht, als er selbst. Die aus dem Unterbewusstsein des Patienten angebotenen Lösungsvorschläge können auf diese Weise berücksichtigt werden. Wie kann man sich das vorstellen?
In der selbstorganisatorischen Hypnose arbeitet man mit der Macht innerer Bilder und der Erschaffung innerer Landschaften. Hierdurch lässt sich die vorliegende Problematik deutlich aufzeigen und infolgedessen auch lösen. Fast jeder Mensch ist in der Lage, innere Projektionsflächen zu kreieren und zu visualisieren. Darin können dann sowohl die Hindernisse und Probleme als auch ihre Lösungen aufgezeigt werden.
Das Alltagsbewusstsein ist ausgeschaltet
Der Klient befindet sich bei dieser Hypnoseform auch in einem Trancezustand. Dieser führt zur vorübergehenden Ausschaltung seiner Alltagsrealität. Unsere sogenannte Alltagsrealität bietet uns in der Regel nur einen sehr eingeschränkten Blickwinkel auf die Wirklichkeit. Unsere sogenannte Realität ist ja lediglich ein selbst erschaffenes Produkt der Wirklichkeit.
Die bewusste Nutzung unserer ureigenen Ressourcen
In diesem Trancezustand ist der Patient jedoch ganz bewusst und kann äußerst kreativ seine inneren Bilder gestalten. Auch verfügt jeder Mensch über ureigene, archetypische innere Ressourcen, auf welche in der selbstorganisatorischen Hypnose zugegriffen werden kann. Solche Ressourcen sind beispielsweise Weisheit, Mut und Kreativität. Zudem existieren hier Anteile, die gegenüber dem eigenen Selbst große Fürsorge walten lassen. Alle benötigten Ressourcen können dann bewusst gemacht werden.
Die unbewussten, oft verdrängten Anteile, welche die Probleme verursachen, tauchen in den inneren Bildern als problematische Landschaften oder Gestalten auf. Letztere können hier äußerst bösartig oder furchterregend in Erscheinung treten. Mit Hilfe unserer lösungsorientierten, kreativen und hilfreichen Ressourcen können nun diese problematischen Anteile verstanden und angesehen werden. Auf diese Weise können auch verdrängte Gefühle befriedet, transformiert und sogar unter Energiegewinnung wieder in unser System integriert werden. Selbst schmerzlichste Konflikte können so zur Lösung gebracht werden.
Unter dem inneren Kind versteht man häufig von Leid getragene Anteile aus unserer eigenen Kindheit. Seit der Kindheit sind solche Erfahrungen, Gefühle oder Erinnerungen oftmals im Inneren gespeichert. In der selbstorganisatorischen Hypnose kann auch das Leid dieser inneren Kinder nachträglich transformiert werden. Aus unserer Erwachsenenperspektive heraus lassen wir dann unserem inneren Kind alle notwendige Fürsorge und Liebe zuteil werden. Unter Zuhilfenahme der archetypischen Ressourcen kann das inneres Kind sogar im Nachhinein gesunden und zu einem selbstbestimmten und glücklichen Erwachsenen heranreifen.
Die moderne Physik hat die Zeit als eine bloße Illusion entlarvt. Wir leben nur in der Gegenwart und sollten uns das auch immer wieder bewusst machen. Bei der Arbeit mit dem eigenen inneren Kind begeben wir uns in einen Zustand, der jenseits von Zeit und Raum ist. Unser erwachsenes Selbst kann so für das Kind als ein Retter fungieren, der förmlich aus der Zukunft kommt. Das Kind erhält dadurch die Ressourcen des Erwachsenen und kann sich gesund entwickeln. Diese Gesundung tritt dann auch in der subjektiven Realität des Erwachsenen in Erscheinung. Die magischen Erlebnisse in der Vorstellung des Hypnotisierten werden dadurch zu positiven Veränderungen in seiner „realen“ Alltagswelt.
Die Autorin
Dr. Susanne Braun
Ich bin promovierte Naturwissenschaftlerin, seit über 20 Jahren praktizierende Homöopathin und ebenso lange mit spirituellen Themen beschäftigt.
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